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22 August 2008

Deutsch-Türkische Nationalhymne

Deutsch-Türkische Nationalhymne


Sprache: Deutsch
Upload vom: 26.05.2008
Upload von:
tunisianerin








20 August 2008

Georgischer Angriff wurder ERWARTET

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DER ANGRIFF WURDE ERWARTET!!
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08.08.2008 [Archiv]

www.heute.de/ZDFheute/inhalt/20/0,3672,7285492,00.html


Tausende Menschen gerettet

Südossetien hatte in den vergangenen Tagen mehrere tausend Menschen in benachbarte russische Regionen in Sicherheit gebracht, unter ihnen hunderte Kinder. In der Region nahe der südossetischen Hauptstadt kamen bei den schwersten Auseinandersetzungen seit Jahren zuletzt mehrere Menschen ums Leben, Dutzende wurden verletzt.


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Abchasien
http://www.daserste.de/weltspiegel/beitrag_dyn~uid,o3t81blw6kv12e6v~cm.asp

video
http://mediathek.daserste.de/daserste/servlet/content/775946?pageId=487890&moduleId=329478
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ZDF (normalerweise rechts-lastig)


Tausende Tote in Südossetien befürchtet
Georgien und Russland streiten um abtrünnige Region

Georgien und Russland steuern auf einen Krieg in Südossetien zu. Jetzt will Georgien 1000 Elitesoldaten aus dem Irak abziehen. Die Lage in der Krisenregion ist undurchsichtig. Es seien bereits 1400 Menschen ums Leben gekommen, berichtet Südossetien.


Der Sekretär des nationalen Sicherheitsrates in Tiflis, Alexander Lomaia, berichtete, dass Georgien 1000 Soldaten aus dem Irak zurückholen wolle. Das ist etwa Hälfte des georgischen Kontingents. Experten in Tiflis gingen bisher immer davon aus, dass eine solche Initiative Signal für einen möglicherweise größeren Krieg im Südkaukasus sein könnte.

Nach südossetischen Angaben griff Georgien das Gebiet seiner abtrünnigen Region mit schwerer Artillerie sowie aus der Luft an. Auch Raketen seien auf die südossetische Hauptstadt Zchinwali abgefeuert worden, woraufhin viele Häuser in Flammen aufgegangen seien. Das wichtigste Krankenhaus der Stadt wurde ebenfalls getroffen und musste seinen Arbeit einstellen, wie das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) bestätigte.

Der Sekretär des Nationalen Sicherheitsrats, Alexander Lomaja, kündigte an, dass der georgische Präsident Michail Saakaschwili am Samstagmorgen das Kriegsrecht verhängen will.

Russland bestätigt Einmarsch

Russland hat mittlerweile auch bestätigt, reguläre Truppen entsandt zu haben. Georgien hatte berichtet, etwa 150 russische Panzerfahrzeuge seien in Südossetien eingedrungen. Zuvor hatte Georgiens Militär eine große Offensive in Südossetien gestartet und die Hauptstadt der abtrünnigen Region weitgehend in seine Gewalt gebracht. Georgien meldete zudem Angriffe russischer Kampfflugzeuge außerhalb von Südossetien. Bei der Bombardierung eines Militärflughafens in Georgien seien auch mehrere Zivilisten ums Leben gekommen, teilte das Außenministerium in Tiflis mit. Laut Georgiens Präsident Michail Saakaschwili wurden zwei russische Kampfflugzeuge über georgischem Gebiet abgeschossen. Das georgische Außenministerium bezeichnete die russischen Luftangriffe als Beweis einer russischen Aggression gegen Georgien und rief die internationale Gemeinschaft um Hilfe dagegen an.

"Wir werden den Tod unserer Landsleute nicht ungesühnt lassen. Die Schuldigen werden gebührend bestraft", sagte dagegen der russische Präsident Dmitri Medwedew nach Angaben der Agentur Interfax. Regierungschef Putin sagte in Peking, die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten müsse auf das georgische Vorgehen angemessen reagieren, um weiteres Blutvergießen zu verhindern. Beide ließen allerdings offen, in welcher Form dies geschehen solle. Der georgische Präsident Michail Saakaschwili hatte die Offensive gegen die Region mit der Wahrung der territorialen Unversehrtheit seines Landes begründet.

Karte von Georgien und Südossetien. Quelle: ZDF
ZDF

Das russische Fernsehen zeigte den ganzen Tag das Feuer von Raketenwerfern, in Zchinwali gingen Menschen in ihren Kellern in Deckung. Durch den Beschuss mit Granaten, Raketen und Mörsern war die Stadt innerhalb weniger Stunden in Schutt und Asche gelegt worden, wie Augenzeugen berichteten. Zahlreiche Menschen wurden in die Flucht getrieben. "Ich habe Leichen in den Straßen liegen sehen und auch rund um die zerstörten Häuser oder in Autos - überall Tote", sagte die 50-jährige Ljudmila Ostajewa. Sie ist mit ihrer Familie nach Dschawa geflohen, ein kleines Dorf an der Grenze zu Russland. Wie viele Menschen den Kämpfen schon zum Opfer fielen, konnte Ostajewa nicht sagen: "Es ist unmöglich, die Leichen alle zu zählen. Aber es gibt kaum noch ein Gebäude in Zchinwali, das nicht beschädigt wurde." Andere Augenzeugen sprachen von einem Flammenmeer in der südossetischen Hauptstadt.

Russlands Außenminister Lawrow sagte im Fernsehen, Moskau habe Berichte von ethnischen Säuberungen aus dem völkerrechtlich zu Georgien zählenden, aber großenteils von Russen bevölkerten Südossetien erhalten. "Die Zahl der Flüchtlinge wächst, die Panik nimmt zu, Menschen versuchen ihr Leben zu retten", sagte Lawrow.

Georgische Ansprüche

Georgien erhebt seit langem den völkerrechtlich verankerten Anspruch auf die abtrünnige Region. "In der (südossetischen) Hauptstadt Zchinwali sind Hunderte friedliche Bewohner gestorben. Das ist bereits der dritte Völkermord an dem ossetischen Volk, der von Georgien verübt wurde", sagte der Präsident der nicht anerkannten Region, Eduard Kokojty. Er forderte zugleich die internationale Anerkennung der Unabhängigkeit Südossetiens.

Unterschiedlich waren die Angaben zur Situation in der massiv beschossenen Hauptstadt. Während Georgien erklärte, die Stadt eingenommen zu haben, hieß es in Russland, Georgien ziehe sich zurück aus Zchinwali.


Schuldzuweisungen

"Der Haupttäter ist Saakaschwili", betonte Kokojty. Tiflis hoffe, Südossetien schnell einnehmen zu können, sagte der georgische Integrationsminister, Temur Jakobaschwili. Der georgische Parlamentspräsident und frühere Außenminister David Bakradse warf Russland die massenhafte Bombardierung Georgiens mit Kampfflugzeugen vor. Bakradse verteidigte Georgiens Offensive. Tiflis habe das Recht, alle Mittel zum Schutz seines Territoriums zu ergreifen.


Moskau werde "Leben und Würde der russischen Bürger schützen, wo auch immer sie leben", unterstrich Kremlchef Medwedew. Der russische Außenminister Sergej Lawrow warf der internationalen Gemeinschaft vor, bei der Aufrüstung Georgiens tatenlos geblieben zu sein. "Sie hat beim Masseneinkauf von Waffen die Augen zugemacht." Zudem hätten ausländische Ausbilder Georgien militärisch unterstützt. Lawrow warf der Regierung in Tiflis gezielte Aggression gegen Zivilisten in Südossetien vor. "Die Zahl der Flüchtlinge, die panisch ihr Leben zu retten versuchen, wächst", sagte der Minister.

Rotes Kreuz fordert Zugang

Freien Zugang zu den Verletzten der blutigen Auseinandersetzungen in Südossetien forderte das Internationale Komitee des Roten Kreuzes (IKRK/Genf). "Hilfstruppen kommen derzeit kaum zu den Opfern durch, und verängstigte Menschen verkriechen sich in ihren Kellern, teils ohne Wasser und Strom", berichtete der Chef der Rotkreuz-Delegation im georgischen Tiflis, Dominique Liengme, am Freitag nach IKRK- Angaben.

Moskau hatte den Großteil der Bewohner von Südossetien in den vergangenen Jahren mit russischen Pässen ausgestattet. Georgien warf Russland daraufhin vor, das völkerrechtlich zu Tiflis gehörende Südossetien annektieren zu wollen. Kokojty hatte wie die ebenfalls abtrünnige Region Abchasien eine international anerkannte Unabhängigkeit nach dem Kosovo-Vorbild gefordert. Abchasien bot Südossetien Militärhilfe an. Russland hatte stets erklärt, dass die Anerkennung der ehemaligen serbischen Provinz Kosovo für die Territorialkonflikte in der früheren Sowjetunion nicht folgenlos bleiben könne.

Tausende Menschen gerettet

Südossetien hatte in den vergangenen Tagen mehrere tausend Menschen in benachbarte russische Regionen in Sicherheit gebracht, unter ihnen hunderte Kinder. In der Region nahe der südossetischen Hauptstadt kamen bei den schwersten Auseinandersetzungen seit Jahren zuletzt mehrere Menschen ums Leben, Dutzende wurden verletzt.

Südossetien, das etwa eineinhalb Mal so groß wie das Saarland ist, hatte zu Sowjetzeiten weitgehende Autonomie über die eigene Sprache und Bildung. Der Widerstand georgischer Nationalisten mündete jedoch in einen blutigen Militärkonflikt Anfang der 90er Jahre. Georgien und Russland schlossen 1992 ein Waffenstillstandsabkommen, in dessen Folge die Schaffung einer Gemischten Kontrollkommission mit je 500 russischen, georgischen und nordossetischen Soldaten vereinbart wurde. Das Abkommen hielt nur bis 2004. Im Juli und August 2004 starben Dutzende Menschen bei Gefechten in der Konfliktzone.

Auswärtiges Amt warnt

Das Auswärtige Amt hat aus Sorge über die Gewalteskalation in Südossetien seine Reisehinweise für die von Georgien abtrünnige Region aktualisiert. "In Südossetien finden aktuell militärische Auseinandersetzungen statt, bei denen auch schwere Waffen eingesetzt werden", heißt es. "Wie auch bisher rät das Auswärtige Amt dringend von allen Reisen nach Südossetien und in die unmittelbare Nähe der Konfliktregion ab."

Die Lage in dem Gebiet sei äußerst angespannt und könne sich rasch ändern. Es komme derzeit zu "Schusswechseln, Granatenbeschuss und Anschlägen mit Todesopfern". Eine allgemeine Reisewarnung gibt es derzeit aber nicht, weil diese nur für ein ganzes Land - in diesem Fall Georgien - ausgesprochen werden kann. Auch für die zweite von Georgien abtrünnige Region, Abchasien, rät das Außenamt weiterhin wegen der angespannten Lage dringend von Reisen ab. Beide Regionen gehören völkerrechtlich zu Georgien, stehen aber nicht mehr im Einflussbereich der georgischen Regierung.

Internationale Besorgnis

Bundeskanzlerin Angela Merkel, die USA, die EU und die NATO forderten ein Ende der Kämpfe. Die EU sei über die "dramatische Entwicklung" der Lage "sehr beunruhigt", sagte ein europäischer Diplomat am Freitag in Brüssel. Die Gemeinschaft sei in Kontakt mit allen Parteien und verfolge die Entwicklung sehr genau.

18 August 2008

CIA betreibt kriminelle Finanzierung von Terror

geldwaschen sauber herkunft verschleiern illegal mord verbrechen banker schreibtischtaeterEin ehemaliger Geldwäscher packt aus

Susanne Härpfer 15.08.2008

Von Geldwäsche per Kunsthandel und Geldwäschern im staatlichen Auftrag

Er war Geldwäscher und Berater von Drogenschmugglern: Ken Rijock, 59. Heute arbeitet er für die Gegenseite, berät Strafverfolgungsbehörden bei ihrem Kampf gegen Geldwäsche. Seine Zentrale ist Miami, sein Zielgebiet aber ist die Welt.

Der mit militärischen Ehren ausgezeichnete Vietnamveteran kämpft heute an unsichtbarer Front. Anders als die Kriege in Südostasien wirken die Verteilungskämpfe im Finanzsektor für Außenstehende nicht gewalttätig. In Wahrheit aber werden mit Geldwäsche nicht nur Auseinandersetzungen mit Waffengewalt finanziert, sondern auch die legale Wirtschaft beeinflusst. Um jeden einzelnen zu schützen vor den Folgen von Geldströmen aus kriminellen Geschäften, unterrichtet Rijock heute das FBI, den Criminal Intelligence Service Kanadas, die amerikanische Luftfahrtbehörde und private Ermittler. Hin und wieder schlüpft er wieder in seine alte Rolle und spielt den Geldwäscher – als Undercover-Agent oder für Fernsehsendungen.

cartoon bush blair brain 45 minutes to save civilisation dont ask

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Ken weiß, wovon er redet. Immerhin war er als Anwalt zehn Jahre lang in Nord- und Südamerika auch Geldwäscher und kam dafür ins Gefängnis. Dann wechselte er die Seiten und sagte im US Kongress aus. Heute berät er Spielfilmproduzenten und schreibt selbst.

Das Ermittlungsverfahren gegen den Kunstmäzen Alberto Vilar überrascht ihn nicht. Was kaum bekannt ist: gerade der Handel mit Kunst und Antiquitäten ist ein Schwerpunkt der Geldwäsche. Auf Anfrage erläutert Rijock: "Der Boom bei Galerien und Kunstmessen in Deutschland und anderen Ländern ist ein klares Indiz für heftige Geldwäscheaktivitäten; speziell von Drogenkartellen."

Auch die aktuellen Ermittlungen gegen die Helfer von Ex-Diktator Pinochet sind eng mit Rijock verknüpft. "Ich fand einen ehemaligen Banker Pinochets mit Hilfe seiner Maklerlizenz aus Florida", erzählt er auf Anfrage. Einige entzögen sich Verurteilungen auch durch eine spektakuläre Flucht. So wie George, der sich ausgerechnet nach China absetzte. Andere hingegen werden nicht verurteilt, ja es wird noch nicht einmal ermittelt, so wie im Fall des panamesischen Diktators Noriega. Davon erfahre man dann nur hinter vorgehaltener Hand. Ebenso wie in einem Fall, in der Rijock ermittelte und feststellte, dass seltsame Verbindungen zu russischen Geheimdiensten auftauchten.

Doch auch die eigenen Nachrichtendienste seien in Geldwäsche verwickelt, weiß Rijock: "Auch Strafverfolger und Dienste brauchen schwarze Kassen und somit Bargeld", stellt er fest. Es sei weltweit bei allen Nachrichtendiensten üblich, Mitarbeiter zu kriminellen Geschäften zu bringen, berichtet er auf Anfrage. Der Fachmann erinnert sich, dass er in seiner ganzen Zeit als Geldwäscher nie kontrolliert worden sei. So habe er buchstäblich kistenweise Bargeld verschoben. Der Zoll habe stets weggesehen.

Ernüchternd berichtet er von einem Einsatz gegen Geldwäscher, die gestoppt wurde, weil die Geldwäscher für die CIA gearbeitet haben. "Was ich nicht wusste, war, dass die größte, am längsten bestehende Geldwäsche einen Schutzengel hatte: die CIA", erinnert sich Rijock. "Acht der zwölf Direktoren der Geldwäsche-Firma hatten Kontakte zur CIA, sei es als frühere Mitarbeiter, Verbindungsleute oder Quellen, oder als direkte Mitarbeiter. Es war die CIA, die unsere Ermittlungen stoppte – aus Gründen der "nationalen Sicherheit", wie es hieß." Wenn aber Geldwäsche im staatlichen Auftrag geschieht, gegen wen werden dann Geldwäschegesetze wirklich angewendet?



Geldwäschegesetz bringt ab 30. April wichtige Neuerungen



Bargeldsummen ab 5.000 Euro dürfen künftig nicht ohne weiteres von Person zu Person übertragen werden.

Das neue Geldwäschegesetz bringt ab 30. April wesentliche Änderungen für die Verwendung von Bargeld, Überbringerpapieren, Schecks und Überbringersparbüchern. Bei Missachtung drohen empfindliche Geldbußen.

Mit den neuen Maßnahmen (Legislativdekret Nr. 231 vom 21.11.2007) will der Gesetzgeber unter anderem verhindern, dass die Finanzsysteme für Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung missbraucht werden. Zuwiderhandlungen werden mit Geldbußen von bis zu vierzig Prozent des Betrages geahndet.

Übertragung von Bargeld
Künftig ist die Übertragung von Bargeld, Überbringersparbüchern oder Überbringerpapieren in Euro oder Fremdwährung ab einem Betrag von 5.000 Euro, auch wenn sie aus Teilzahlungen besteht, untersagt und muss über eine Bank oder über die italienische Post erfolgen.

Bank-, Post- und Zirkularschecks
Auf allen Bank-, Post- und Zirkularschecks mit einem Betrag von 5.000 Euro und mehr, die ab 30. April ausgestellt werden, müssen Name oder Bezeichnung des Begünstigten und die Klausel „nicht übertragbar“ angegeben sein. Laut den neuen Bestimmungen dürfen die Banken grundsätzlich nur mehr Scheckhefte mit der aufgedruckten Klausel „nicht übertragbar“ ausgeben. Der Kunde kann aber schriftlich freie Scheckformulare oder freie Zirkularschecks beantragen. Diese Schecks dürfen nur für Beträge unter 5.000 Euro ausgestellt werden und unterliegen der Stempelsteuer von 1,5 Euro.

Überbringersparbücher
Ab 30. April dürfen die Überbringersparbücher nur mehr ein Guthaben von weniger als 5.000 Euro aufweisen. Wird ein Überbringersparbuch an einen Dritten übertragen, muss der Inhaber dies der Bank innerhalb von 30 Tagen unter Angabe der Personalien des Dritten und des Tages der Abtretung mitteilen. Überbringersparbücher, die bei Inkrafttreten des Geldwäschegesetzes am 29.12.2007 bereits bestanden haben und 5.000 Euro oder mehr aufweisen, müssen bis 30. Juni 2009 auf ein Guthaben von unter 5.000 Euro verringert werden.





Beim Lesen war ich am lachen dran..

Wie die Sprache am Rhein am Verlaufen ist

Von Bastian Sick

Es gibt in der deutschen Sprache so manches, was es offiziell gar nicht
gibt. Die sogenannte Rheinische Verlaufsform zum Beispiel. Die hat
weniger mit dem Verlauf des Rheins zu tun, dafuer umso mehr mit
Grammatik. Vater ist das Auto am Reparieren, Mutter ist die Stube am
Saugen. Und der Papst war wochenlang im Sterben am Liegen.

Meine Freundin Holly ist Amerikanerin, genauer gesagt Kalifornierin.
Obwohl sie ein sehr aufgeschlossener und wissbegieriger Mensch ist und
seit nunmehr fuenf Jahren in Deutschland lebt, hat sie mit der deutschen
Sprache noch immer ihre liebe Not. "Deutsch ist so ... complicated",
schimpft sie, "andauernd man hat es mit Ausnahmen zu tun." - "Ich glaube
nicht, dass es irgendeine Sprache gibt, die ohne Ausnahmen auskommt",
erwidere ich, "dafuer sind die meisten Sprachen einfach zu alt und haben
schon zu viele Entwicklungen durchgemacht." - "Es ist aber eine
Tatsache, dass die deutsche Sprache nicht wirklich praktisch ist", sagt
Holly, "eure Woerter sind so furchtbar lang, mit all den vielen
Endungen, die Saetze hoeren gar nicht mehr auf, der Satzbau ist
confusing, mal steht das Subjekt vorne, mal das Objekt, wer soll sich da
zurechtfinden? Mark Twain hielt die deutsche Sprache fuer besonders
unordentlich und systemlos. Er hatte Recht!" - "Es klappt doch aber
schon ganz gut bei dir", versuche ich sie zu beschwichtigen. Da faellt
Holly noch etwas anderes ein: "Und weisst du, was dem Deutschen
ausserdem fehlt? Es hat keine continuous form!" - "Keine was?", frage
ich. "Continuous form - I'm reading a book, you are watching TV und so
weiter." - "Ach so, du meinst die Verlaufsform", sage ich. "Genau", sagt
Holly, "die ist ungeheuer praktisch! Es ist doch ein Unterschied, ob ich
sage 'I am eating fish' oder 'I eat fish'. Das erste bedeutet, dass ich
gerade jetzt einen Fisch verspeise; das zweite bedeutet dagegen, dass
ich grundsaetzlich Fisch esse, aber das kann ich auch sagen, waehrend
ich gerade einen Salat esse. Wenn man im Deutschen ausdruecken will,
dass sich eine Handlung auf einen bestimmten Zeitraum bezieht, dann muss
man einen Satz bilden wie 'Ich bin gerade dabei, das und das zu tun.'
Das ist doch total umstaendlich! Sogar im Japanischen gibt es eine
Verlaufsform, warum nicht im Deutschen?"

http://swisscharts.com/bookimages/autorenteam-duden_01_-_die_deutsche_rechtschreibung.jpg

An dieser Stelle muss ich Widerspruch einlegen: "Dass es im Deutschen
keine Verlaufsform gibt, ist nicht richtig." Holly blickt mich erstaunt
an: "Tatsaechlich? Wie sieht die denn aus?" - "Nun, das kommt darauf an,
es gibt naemlich mehrere Moeglichkeiten, die Verlaufsform zu bilden. In
der Standardsprache wird dabei nach folgendem Rezept verfahren: Man
nehme eine Form von 'sein', dazu die Praeposition 'beim' und den
substantivierten Infinitiv, fertig ist die Verlaufsform. 'Ich bin beim
Einkaufen', 'Mutter ist beim Geschirrspuelen', 'Lars ist beim Arbeiten'
und 'Alle sind beim Essen', um nur ein paar Beispiele zu nennen.
Schoener, aber seltener ist die mit 'im' gebildete Verlaufsform: 'Baerte
sind wieder im Kommen', 'Ich war schon im Gehen, da rief er mich noch
einmal zurueck.'" - "Ach, das ist die deutsche continuous form? Dann
wird 'I'm thinking about you' auf Deutsch zu 'Ich bin beim Denken an
dich'?" - "Nein, die Verlaufsform bietet sich nicht fuer alle Verben an.
Jedenfalls nicht in der standardsprachlichen Ausfuehrung. Es gibt
daneben aber noch eine umgangssprachliche, die sehr viel flexibler ist.
Sie wird mit der Praeposition 'am' gebildet." - "Nenn mal ein
Beispiel!", bittet Holly.

"Alle sind am Jubeln, wenn Deutschland Europameister wird. Ich bin total
am Verzweifeln, weil mein PC schon wieder abgestuerzt ist. Wenn andere
schlafen, bin ich am Arbeiten." Holly nickt: "Stimmt, das kenne ich!
'Ich bin am Arbeiten', das sagen manche Leute wirklich." - "Und wenn
dich jemand fragt: 'Moechtest du noch ein Stueck Kuchen?', dann kannst
du - mit Ruecksicht auf deine Hueften-Verlaufsform - antworten: 'Nein
danke, ich bin gerade am Abnehmen.'" - "Das wiederum habe ich noch nie
gehoert", behauptet Holly und lacht.


Ich nenne weitere Beispiele: "Statt 'ich denke gerade nach' oder 'ich
ueberlege noch' hoert man auch sehr oft 'ich bin gerade am Nachdenken'
oder 'ich bin noch am Ueberlegen'." - "Aber ist das richtiges Deutsch?",
fragt Holly. "Wie gesagt, es ist nicht Standard. Doch in weiten Teilen
Deutschlands ist es absolut ueblich. Die Regel sieht vor: 'Ich
telefoniere gerade', und die Umgangssprache macht daraus: 'Ich bin
gerade am Telefonieren'! Wenn der Chef in Rage geraet, raunen sich die
Kollegen zu: 'Der ist mal wieder voll am Durchdrehen!' Und wenn's so
richtig Ärger gibt, dann ist 'die Kacke am Dampfen'. Letzteres
funktioniert sogar ausschliesslich in der Verlaufsform. Den Ausdruck
'dann dampft die Kacke' gibt es nicht."

Holly ist begeistert: "Das ist wirklich faszinierend! Warum bringen sie
einem das nicht im Deutschunterricht bei? Da lernt man alle moeglichen
Regeln und Formen, aber dass es diese Verlaufsformen gibt, das
verheimlichen sie einfach!" - "Lehrer sind angehalten, nur Hochdeutsch
zu unterrichten. Fuer Sonderformen der Umgangssprache ist im
Deutschunterricht normalerweise kein Platz. Obwohl man ein paar
Kenntnisse manchmal schon brauchen kann - bei der Zeitungslektuere zum
Beispiel. Gelegentlich findet man die umgangssprachliche Verlaufsform
naemlich selbst in Überschriften. In der 'Frankfurter Allgemeinen
Zeitung' konnte man lesen: 'Das Geschaeftsmodell fuer den Smart ist am
Wanken'. Und im 'Koelner Stadt-Anzeiger' stand unlaengst: 'Ölpreis
weiter am Sinken'. Da ist mancher Leser verstaendlicherweise 'am
Kopfschuetteln'. In Duesseldorf und Koeln allerdings wird kaum jemand
Anstoss daran genommen haben. Die Rheinlaender benutzen die Verlaufsform
naemlich besonders gern und haben sie auf ihre Weise perfektioniert.
Daher spricht man auch von der Rheinischen Verlaufsform."

Holly kommt aus dem Staunen gar nicht mehr raus: "Die Rheinische
Verlaufsform? Willst du sagen, das Rheinland hat eine eigene continuous
form?"

http://data.karneval-in-duesseldorf.de/tmp/karneval-sonntag-08/clown.jpg


"Genau! Das Rheinland hat den Karneval und eine eigene
Verlaufsform. Nehmen wir mal den Satz 'Ich packe die Koffer'. Das ist
eine ganz normale Aussage im Praesens. In der herkoemmlichen
Verlaufsform wird es zu 'Ich bin am Kofferpacken'. In der Rheinischen
Verlaufsform wird es zu 'Ich bin die Koffer am Packen'. Und ein Satz wie
'Chantal foent sich die Haare' wird zu 'Dat Chantal ist sich die Haare
am Foenen'. Besonders kurios wird's mit doppeltem Infinitiv: Waehrend
Papst Johannes Paul II. auf Hochdeutsch wochenlang im Sterben lag, war
der arme Mann auf Rheinisch wochenlang im Sterben am Liegen! Übrigens
erscheint dieser Satz nur in der Theorie laenger. Was der Rheinlaender
an zusaetzlichen Silben in die Bildung der Verlaufsform investiert, das
spart er naemlich an anderer Stelle wieder ein. So heisst es zum
Beispiel: 'Wenn dat einmal am Laufen faengt, hoert dat nich mehr auf.'
Das ist dann allerdings schon Rheinisch fuer Fortgeschrittene." Holly
atmet tief durch: "Wow! Das ist amazing! Ich frage mich, ob Mark Twain
das wohl gewusst hat?"


http://www.planet-schule.de/sf/wissenspool/typo3temp/pics/b9df15ca88.jpg

"Jetzt noch mal zur Übung", sage ich. "Nehmen wir den Satz 'Tim
repariert den Motor'. Der wird in einfacher Verlaufsform zu 'Tim ist am
Motorreparieren' - oder, elegante Variante, 'Tim ist am Reparieren des
Motors'. Und wie lautet nun die verschaerfte rheinische Form?" -
"Moment, warte, ich komm drauf: Tim ist den Motor am Reparieren! Right?"
- "Perfekt! Damit bist du bald jeder Rheinlaenderin Konkurrenz am
Machen!"

15 August 2008

USA Militaer besetzt Georgische Flugplaetze

Unter dem Deckmantel humanitärer Hilfe

Bush schickt Militär nach Georgien

Von Barry Grey -- 15. August 2008

aus dem Englischen (14. August 2008)

Präsident George W. Bushs Äußerungen vom Mittwoch zur Georgien-Frage kamen einer scharfen Eskalation des Konflikts mit Russland gleich. Er kündigte eine "kraftvolle und dauerhafte" Entsendung amerikanischen Militärs zu dem zentralen Verbündeten im Kaukasus an. Bush trat zum zweiten Mal innerhalb von drei Tagen im Rosengarten des Weißen Hauses auf, diesmal flankiert von Außenministerin Condoleezza Rice und Verteidigungsminister Robert Gates, und verkündete den militärischen Aufmarsch, den er als humanitäre Hilfsaktion verkaufen wollte.

Aber im gleichen Atemzug, in dem er von einer humanitären Aktion sprach, verhehlte Bush nicht die militärische Dimension der angekündigten Maßnahme. Er sagte, er habe Pentagon-Chef Gates angewiesen, die Leitung der Mission zu übernehmen, die "von den Streitkräften der Vereinigten Staaten angeführt" werde. Er gab bekannt, dass ein C-17-Transportflugzeug schon auf dem Weg nach Georgien sei, und erklärte: "In den kommenden Tagen werden wir mit amerikanischen Flugzeugen und Marineeinheiten humanitäre und medizinische Güter liefern."

Diese Formulierung bedeutet, dass amerikanische Armee- und Marineeinheiten von unbestimmtem Umfang und für unbestimmte Dauer in Georgien etabliert werden sollen. Ganz sicher werden Hunderte, wenn nicht Tausende uniformierte Amerikaner vor Ort und eine beträchtliche Zahl Kriegsschiffe in der Region sein. Die USA werfen diese Streitmacht in eine Situation, die nach wie vor höchst unstabil und explosiv ist, und provozieren damit einen möglichen direkten militärischen Zusammenstoß zwischen den Vereinigten Staaten und Russland.

Bushs Erklärung kam nicht einmal einen Tag nach dem provisorischen Waffenstillstand, mit dem Russland und Georgien ihren Fünf-Tage-Krieg beendeten. Das Abkommen war von dem französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy ausgehandelt worden, der im Namen der Europäischen Union handelte.

Noch während Bush sprach, warfen sich Russland und Georgien gegenseitig Verletzungen des Waffenstillstands vor, und der georgische Präsident Michael Saakaschwili erhob Einspruch gegen Bestimmungen des Abkommens, die nach seiner Ansicht den abtrünnigen pro-russischen Republiken Südossetien und Abchasien nicht verwehren, sich von Georgien loszusagen.

Bush warnte in seiner Stellungnahme Russland indirekt vor dem Versuch, Washingtons "humanitäre" Operation zu behindern. "Wir erwarten, dass Russland sein Versprechen einhält", sagte er, "jede humanitäre Hilfe zuzulassen. Wir erwarten, dass Russland alle Kommunikations- und Transportwege für die Anlieferung humanitärer Hilfe und für die zivile Nutzung offenhält. Dazu zählen Häfen, Flughäfen, Straßen und Luftverkehrswege."

Die USA wollen militärische Kräfte und Ausrüstung nach Georgien schleusen, um ihre Position gegenüber Russland zu stärken und jede Gegenmaßnahme Moskaus als Angriff auf humanitäre Hilfe und als Verletzung des Waffenstillstandsabkommens verurteilen zu können.

Nur Minuten nach Bushs Erklärung im Rosengarten machte Saakaschwili ihre Bedeutung in einer Fernsehansprache in Tiflis klar. "Sie haben die Erklärung des amerikanischen Präsidenten gehört, dass die USA in Georgien eine militärisch-humanitäre Operation starten", sagte er. "Das bedeutet, dass die georgischen Häfen und Flugplätze unter die Kontrolle des US-Verteidigungsministeriums gestellt werden..."

Dann nannte er Bushs "Hilfsmission" einen "Wendepunkt" und charakterisierte das Ergebnis als eine "definitive amerikanische Militärpräsenz".

Bush selbst gab weiter bekannt, dass Rice sofort nach Frankreich reisen werde, um sich mit Sarkozy zu treffen, und dann nach Georgien weiterfahren werde. In der Diktion des Kalten Krieges sagte er, Rice werde Saakaschwili treffen und "weiter dafür kämpfen, die freie Welt hinter der Verteidigung eines freien Georgiens zu sammeln".

Er drohte Russland mit diplomatischen und politischen Sanktionen und deutete an, das Land möglicherweise von der G-8 Gruppe der führenden Industrienationen auszuschließen und seine Aufnahme in die Welthandelsorganisation (WTO) zu verhindern.

Heuchelei

Bushs Bemerkungen trieften vor Heuchelei. Er bekräftigte die Unterstützung Washingtons für Georgiens Anspruch auf die umstrittenen Gebiete Südossetien und Abchasien und berief sich dabei auf die "Souveränität und territoriale Integrität Georgiens". Niemand konnte bisher erklären, warum Georgiens mörderischer Einsatz von Gewalt gegen Südossetien und die wahllose Beschießung und Bombardierung der Hauptstadt dieser Region eine legitime Verteidigung "territorialer Integrität" sind, während Serbiens Anwendung von Gewalt gegen kosovarische Sezessionisten ein Kriegsverbrechen war.

Im Jahr 1999 stürzten sich die USA auf das Vorgehen der Serben gegen von der CIA unterstützte Separatisten im Kosovo, um ihren zehnwöchigen Luftkrieg unter dem Deckmantel der NATO zu rechtfertigen. Heute vergießt Washington Krokodilstränen über "unverhältnismäßige" Gewaltanwendung Russlands gegen die georgischen Truppen, die Südossetien angegriffen hatten, und verurteilt Moskau wegen seines militärischen Vorgehens jenseits der Grenzen der abtrünnigen Republik. Damals ließen die USA und die NATO Bomben und Raketen auf alle Teile Serbiens nieder regnen und zerstörten Brücken, Wasserwerke, Stromnetze, Regierungsgebäude, Wohngebiete, Schulen und Krankenhäuser in der Hauptsstadt Belgrad. Die USA und die NATO töteten in ihrem Feldzug gegen Serbien, einen traditionellen Verbündeten Russlands, mehr Zivilisten, als von beiden Seiten bei den aktuellen Kämpfen im Kaukasus getötet wurden.

Die USA haben absolut keine politische oder moralische Grundlage, um Russland oder irgendjemanden sonst für den Einsatz militärischer Gewalt zu kritisieren. Washington maßt sich das unbeschränkte und einseitige Recht an, wo immer und wann immer es seinen Interessen dient, massive militärische Gewalt anzuwenden und Tod und Zerstörung zu verbreiten, vom Persischen Golf bis nach Zentralasien, und mit der Entfesselung noch blutigerer Brände zu drohen.

Im aktuellen Konflikt stellen die US-Regierung und die Medien Russland als Aggressor hin. Moskaus Vorgehen in Georgien ist in keiner Weise progressiv. Es ist von den räuberischen Zielen der russischen herrschenden Elite motiviert, die die Vorherrschaft Russlands in den Territorien an seinen Grenzen wiederherstellen will, die es seit Jahrhunderten kontrolliert hat. Aber der jüngste Krieg im Kaukasus ist das Ergebnis der Politik des US-Imperialismus seit der Auflösung der Sowjetunion. Ihr Endziel besteht darin, Russland auf den Status einer Halbkolonie zu reduzieren.

Es ist überhaupt nicht vorstellbar, dass Washington nicht intensiv in die Vorbereitungen auf Georgiens Angriff auf Südossetien verwickelt war. US-Militärberater kommandieren praktisch das Militär seines wichtigsten Alliierten im Kaukasus, der eine strategisch entscheidende Brückenfunktion zwischen dem ölreichen Kaspischen Becken und Westeuropa einnimmt.

Erst vor einem Monat besuchte Außenministerin Rice Tiflis und bekräftigte die Unterstützung der USA für Georgiens Mitgliedschaft in der NATO, die Russland für unvereinbar mit seinen Sicherheitsinteressen hält. Nach Rice. Besuch fand ein großes, dreiwöchiges Militärmanöver unter Beteiligung von 1.000 amerikanischen Soldaten statt.

Die Ankündigungen Bushs vom Mittwoch verschärfen die Krise. Sie sind die Reaktion des amerikanischen Imperialismus auf den schweren Rückschlag, den das militärische Eingreifen Russlands in Georgien für ihn bedeutete. Die herrschende Elite in den USA ist sehr besorgt, dass der schnelle Sieg Russlands über Georgien Washingtons Plänen in die Parade fährt, Russland aus seiner ehemaliger Einflusssphäre in Osteuropa und Zentralasien zu verdrängen und die Vorherrschaft der USA auf der eurasischen Landmasse zu etablieren.

Die amerikanischen Politstrategen sorgen sich, dass das Beispiel Georgien die Kontrolle der USA über rechte, ihr ergebene Regimes schwächen könnte, die entweder früher zur Sowjetunion gehört haben, wie Georgien und die Ukraine, oder mit der Sowjetunion im Warschauer Pakt verbündet waren.

Ein Muster von Provokation

Seit der Auflösung der Sowjetunion 1991 bis heute, haben die Vereinigten Staaten versucht, Russland militärisch einzukreisen und mit feindlichen Staaten zu umgeben, die von Washington abhängig und ihm unterwürfig sind.

Noch als die UdSSR am Zerfallen war, führten die Vereinigten Staaten den ersten Krieg gegen den Irak, einen wichtigen Verbündeten der Sowjetunion im Nahen Osten. In den 1990er Jahren betrieben die USA und Westeuropa die Auflösung Jugoslawiens, um den russischen Verbündeten Serbien zu isolieren und zu schwächen.

1998 waren die USA der schärfste Befürworter der Aufnahme einer ganzen Reihe von erst seit kurzer Zeit unabhängigen Ländern in die NATO. Diese Länder hatten entweder zur Sowjetunion gehört oder zum Warschauer Pakt. Es waren Estland, Lettland, Polen, Tschechien, Ungarn und Bulgarien.

1999 begannen die USA den Luftkrieg gegen Serbien. Gleichzeitig betrieben sie den Bau einer neuen Ölpipeline vom Kaspischen Becken über Baku durch Georgien bis zum türkischen Mittelmeerhafen Ceyhan, die russisches Territorium vermied.

2002 errichteten die USA militärische Stützpunkte in den ehemaligen zentralasiatischen Sowjetrepubliken Usbekistan und Kirgisistan. (Der Stützpunkt in Usbekistan wurde auf Betreiben der usbekischen Regierung zwischenzeitlich wieder geschlossen.) Ende 2003 organisierten die USA die "Rosenrevolution", die Saakaschwili in Georgien an die Macht brachte. 2004 nahm die NATO eine weitere Gruppe von Staaten auf, die vorher mit der Sowjetunion verbündet war: Litauen, Rumänien, die Slowakei und Slowenien. Ein Jahr später betrieben sie die "Orangene Revolution", die in der Ukraine eine pro-russische Regierung stürzte und durch ein pro-amerikanisches Regime ersetzte.

Das Schlusskapitel dieses Frontalangriffs auf die strategische Position Russlands war die Anerkennung der Unabhängigkeit des Kosovo von Serbien im Februar dieses Jahres.

Bis heute trafen die USA dabei auf keinen ernsthaften Widerstand. Die Ereignisse der letzten Woche sind dieser Hinsicht eine wichtige Veränderung. Zum ersten Mal hielt Russland dagegen. Es stützt sich dabei auf hohe Öleinnahmen und nützt die Überbeanspruchung des amerikanischen Militärs durch seine umfangreichen Aufgaben im Irak und in Afghanistan aus.

Das führte zu hektischen Reaktionen der amerikanischen herrschenden Elite, die nicht die Absicht hat, eine Verminderung ihres Einflusses in den Regionen hinzunehmen, die früher von der Sowjetunion dominiert wurden. Der US-Imperialismus wird um jeden Preis darauf mit einer bedingungslosen Eskalation seiner Konfrontation reagieren.

Für die Eskalation der Spannungen mit Moskau spielt auch eine innenpolitische Komponente eine Rolle. Die Bush-Regierung arbeitet ganz bewusst daran, dass die Präsidentschaftswahl im November in einer Atmosphäre internationaler Spannungen stattfindet. Sie glaubt, dass sich die Chancen des Republikanischen Kandidaten John McCain verbessern, wenn die Wahl in einer Atmosphäre von Furcht und Unsicherheit stattfindet

McCain hat seinen militärischen Hintergrund und seine angebliche außenpolitische Erfahrung zur wichtigsten Grundlage seines Wahlkampfs gemacht. Seit langem schon fordert er mehr Kampfbereitschaft gegenüber Russland und hat auf die Georgien-Krise mit der Forderung reagiert, Russland aus der G-8 Gruppe auszuschließen und andere Strafmaßnahmen zu ergreifen.

Das Wall Street Journal hat am Mittwoch in einem Leitartikel die Forderung von Teilen der herrschenden Elite und Elementen in der Bush-Regierung nach einer definitiven Wende hin zu einem neuen Kalten Krieg mit Russland zusammengefasst. Die Zeitung schrieb: "Eine neue Politik gegenüber Russland zu entwickeln, dauert länger als die Monate von jetzt bis zum 20. Januar, wenn der neue Präsident das Ruder übernimmt. Aber Bush kann zumindest seine frühere Fehleinschätzung Putins korrigieren und beginnen, die Politik in eine andere Richtung umzulenken, die sein Nachfolger weiterführen könnte."

Es gibt zwischen McCain und dem Demokratischen Kandidaten Barack Obama in der Frage der Politik gegenüber Russland nur geringe taktische Differenzen. Beide treten weiterhin für die Aufnahme Georgiens und der Ukraine in die NATO ein, was die von den USA dominierte Militärallianz direkt bis an die russischen Grenzen ausdehnte. Wäre Georgien schon Mitglied der NATO, wäre die Allianz juristisch verpflichtet gewesen, militärisch zu seiner Verteidigung zu intervenieren, als Russland nach Südossetien eindrang.

Wohin die Dynamik der imperialistischen Aufteilung der Welt führt, in deren Zentrum der wahnsinnige Kampf des US-Imperialismus um die Weltherrschaft steht, ist beängstigend deutlich. Die amerikanische herrschende Elite wird die amerikanischen Arbeiter und die gesamte Menschheit in eine Katastrophe reißen, wenn sie nicht aufgehalten wird. Die einzige gesellschaftliche Kraft, die das schaffen kann, ist die internationale Arbeiterklasse, wenn sie gemeinsam mit einem revolutionären sozialistischen Programm für die Abschaffung des Kapitalismus kämpft, der die Quelle imperialistischer Kriege ist.

www.wsws.org/de/2008/aug2008/geor-a15.shtml

07 August 2008

Gesichter der BND-Agenten vom CIA gespeichert.. HA HA HA

Von den eigenen Waffen getroffen
Biometrie macht's möglich: BND-Daten vermutlich zur CIA »abgeflossen«
Von René Heilig
Der Auslandsgeheimdienst BND fürchtet, dass die Identität sowie weitere persönliche Daten einiger seiner Spione an die CIA »durchgesickert« sein könnten. Ein Bochumer IT-Unternehmen, das eine biometrische Zugangskontrolle für einen BND-Standort in Berlin-Lichterfelde geliefert hatte, steht der CIA mehr als nur nahe.

Von den eigenen Waffen getroffen, spötteln Kritiker des Biometrie-Wahns. Der BND spüre, wie verheerend es sein kann, wenn solche Daten in falsche Hände gelangen. Wie der »Stern« berichtet, befürchtet der BND die Enttarnung von Mitarbeitern mit Zugangsberechtigung für die BND-Auswertungsabteilung in Berlin-Lichterfelde.

Hintergrund: Viisage Technology, Anbieter von Fingerabdruck- und Gesichtserkennungslösungen aus Bochum, hatte im Januar 2006 die Fusion mit dem US-Konkurrenten Identix aus Stamford im US-Bundesstaat Connecticut vermeldet. Doch irgendwie muss das dem BND entgangen sein. Erst als gegen Ende 2005 der frühere CIA-Chef George Tenet einen Direktorenposten bei »Viisage« einnahm, »gingen die roten Lampen an«, zitiert der »Stern« einen Beteiligten. BND-Chef Ernst Uhrlau behauptet, dass die Zusammenarbeit mit der Firma nach deren Übernahme »sofort eingestellt« wurde. Ein Manager der Firma widerspricht.

Doch auch ohne Tenets Name war der Zusammenhang zwischen der IT-Firma, die auch in China und der arabischen Welt Aufträge an Land zog, deutlich. Zu den Managern gehört bereit seit 2002 ein früherer »Director of European Analysis« der CIA. Im April 2008 wurde die CIS-Agentin Joanne Isham als Chefin des Washingtoner Büros eingestellt.

Während Christian Ströbele von den Grünen sich empört, dass ein »so gravierender Sachverhalt« die Information des Parlamentarischen Kontrollgremiums erfordert hätte, denkt sein Bundestagskollege Jan Korte (Linksfraktion) vor allem daran, »wie es da erst mit den erspitzelten oder legal erhobenen Datenbergen von Bürgerinnen und Bürgern bestellt ist, die den US-Geheimdiensten seit Längerem durch deutsche Dienste ganz legal feilgeboten werden«.

www.neues-deutschland.de/artikel/133391.von-den-eigenen-waffen-getroffen.html

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Laptop mit Passagierdaten verschwunden
Sensible Daten von 33.000 Fluggästen

Die US-Transportation Security Administration [TSA] hat am Dienstag den Verlust eines Laptops bekanntgegeben, der sensible Daten von rund 33.000 Personen enthalten haben soll. Der unverschlüsselte Computer sei am 26. Juli auf dem internationalen Flughafen von San Francisco verloren gegangen, teilte die US-Behörde mit.

Der Computer gehörte dem Unternehmen Verified Identity Pass [VIP], das an 17 US-Flughäfen das Registered-Traveller-Programm Clear betreibt. Clear bietet zahlende Kunden nach einer Vorabüberprüfung Erleichterungen bei Sicherheitskontrollen an Flughäfen.

Die TSA ordnete an, dass die betroffenen Passagiere umgehend über den Datenverlust informiert werden müssen. Das Unternehmen dürfe erst dann wieder neue Kunden aufnehmen, wenn sichergestellt sei, dass die Daten verschlüsselt werden, hieß es in der Aussendung. Die Zusammenarbeit mit privaten Dienstleistern bei der Flughafensicherheit sieht die US-Behörde durch die Datenpanne nicht infrage gestellt.

http://www.tsa.gov/press/releases/2008/0804.shtm


EDITED TO ADD (8/7): The laptop has been found. Turns out it was never stolen:

The laptop was found Tuesday morning in the same company office where it supposedly had gone missing, said spokeswoman Allison Beer.

"It was not in an obvious location," said Beer, who said an investigation was under way to determine whether the computer was actually stolen or had just been misplaced.

US-Zoll rechtfertigt Laptop-Kontrollen
Versuch, Geschäftsreisende zu beruhigen

ayson Ahern, Stellvertretender Leiter der US-Zollbehörden [Customs and Border Protection] hat am Dienstag im "Leadership Journal", dem offiziellen Weblog des US-Heimatschutzministeriums, die Praxis seiner Behörde gerechtfertigt, Notebooks und Speichermedien von Reisenden zu durchsuchen.

Erst am vergangenen Freitag hatte die US-Regierung betont, dass ihre Zollbehörden das Recht hätten, auch Notebooks und beliebige Speichermedien anlasslos zu durchsuchen. Sie hätten auch das Recht, die darauf befindlichen Daten zu kopieren und an Dritte weiterzugeben.

"Im 21. Jahrhundert benutzen Terroristen und Kriminelle vermehrt Laptops und andere elektronische Medien, um damit illegales Material zu transportieren, das früher in Taschen, Containern, Notizbüchern oder Papierdokumenten versteckt gewesen wäre", so Ahern, der darauf hinweist, dass seine Behörde schon seit über 200 Jahren das Recht besäße, gefährliche Reisende vor dem Betreten der USA zu hindern. Dieser Auftrag sei gefährdet, wenn der Zoll nicht auch Notebooks durchsuchen dürfe