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29 Juni 2011

Meine Steuern fuer Libyen ÖL und BLUT von Unschuldigen.


WIE STOPPT MAN EINEN KRIEG?    E-demokratie!! 


http://www.worldbulletin.net/resim/250x190/2011/06/20/libya.jpg

27. Juni 2011 - Seit 100 Tagen und Nächten wird gegen Libyen Krieg geführt. Damit dauert dieser NATO-Krieg schon 22 Tage länger als jener um das Kosovo 1999. Ein Ende ist jedoch nicht in Sicht.

In einer Erklärung des Bundesausschusses Friedensratschlag gehen dessen Sprecher Lühr Henken und Peter Strutynski auf die Hintergründe des Kriegs ein und fordern ein sofortiges Ende der Angriffe.

Von Anfang an haben sich die Interventionsmächte Frankreich, Großbritannien und USA (seit dem 31. März: die NATO) nicht an das UN-Mandat aus Resolution 1973 gehalten, wonach die Zivilbevölkerung zu schützen und eine "sofortige Waffenruhe" herbeizuführen wäre. Die Intervention richtete sich einseitig gegen das Regime in Tripolis und unterstützte die Kampftätigkeit der Rebellen. Allein im Zeitraum vom 31. März bis zum 24. Juni wurden 12.500 Einsätze geflogen, darunter befanden sich 4.700 Kampfangriffe. Sie machen - wie mittlerweile bekannt wird - auch vor zivilen Einrichtungen (Infrastruktur, Kraftwerke, Wohnhäuser) nicht Halt und fordern immer häufiger Opfer unter der Zivilbevölkerung. Die Zahl der Flüchtlinge hat sich seit Beginn des Krieges auf über eine Million Menschen vervielfacht.

Wer es mit der behaupteten "Schutzverantwortung" ernst meint, muss nach Ansicht des Friedensratschlags den Krieg sofort beenden.

Der Krieg wird nach Auffassung der Friedensbewegung nicht zum Schutz der libyschen Bevölkerung, sondern aus ökonomischen und geostrategischen Interessen des Westens geführt. Der Friedensratschlag nennt fünf Gründe:

Erstens: Mit der Beseitigung Gaddafis könnten auch dessen Öl- und Gasverträge geändert werden, die bisher dem libyschen Staat durchschnittlich 89 Prozent der Einnahmen garantiert haben.

Zweitens besteht für westliche Wasserkonzerne die Aussicht, sich an der Nutzung und Vermarktung der gewaltigen Frischwasserreserven unter der libyschen Wüste zu beteiligen. Drittens verschwände mit Gaddafi ein wichtiger Motor der afrikanischen Einigung, die nach Unabhängigkeit von Petrodollars und vom Internationalen Währungsfonds strebt. Viertens: Auf dem libyschen Schlachtfeld kämpft der Westen auch gegen den zunehmenden Einfluss Chinas in Afrika (Libyen ist für China ein bevorzugter Investitionsplatz). Und fünftens bestünde bei einem Sieg der Rebellen für den Westen wieder die Möglichkeit in Libyen Militärstützpunkte einzurichten.

All diesen Zielen steht Gaddafi im Weg. Das macht ihn nicht zu einem Freund der Friedens- oder Menschenrechtsbewegung. Er bleibt ein mit diktatorischen Befugnissen ausgestatteter Machthaber. Nur: Das darf nach dem geltenden Völkerrecht kein Grund für eine kriegerische Intervention sein.

Daher fordert der Bundesausschuss Friedensratschlag 100 Tage nach Beginn des Krieges dessen sofortige Beendigung. Der Westen muss die Rebellen dazu drängen, einem Waffenstillstand zuzustimmen (was diese bisher immer abgelehnt haben). Die Vereinten Nationen und die Afrikanische Union (die schon mehrmals ein Ende der Kämpfe gefordert hat) sollten sich als Vermittler für Verhandlungen zur Verfügung stellen. Und schließlich soll die Bundesregierung bei ihrem NEIN zu einer Kriegsteilnahme bleiben und den Vorsitz im UN-Sicherheitsrat im Juli zu einer diplomatischen Friedensinitiative nutzen.


24 Juni 2011

israelisch-libanesischen Grenze LITERATUR!

Palästinenserproteste: Ein Einzelschicksal an der Frontlinie

Munib Masri (22) wurde an der israelisch-libanesischen Grenze angeschossen

von Robert Fisk

Gestern Morgen besuchte ich Munib Masri an seinem Krankenbett in einem Beiruter Hospital.

Munib ist Teil der arabischen Revolution, auch wenn er das nicht von sich behaupten würde. Er wirkte wie jemand, der unter Schmerzen leidet, und er hatte tatsächlich Schmerzen. Eine Infusion hing an seinem rechten Arm. Er hatte Fieber. Munib war durch eine israelische Kugel (5.56mm) verwundet worden. Ja, es war eine israelische Kugel, denn Munib war Teil der unbewaffneten Menschenmenge gewesen - Palästinenser und Libanesen - die sich vor zwei Wochen an der Grenze zu jenem Land postiert hatte, das sie als "Palästina" bezeichnen. Zu Tausenden sahen sie sich einer scharf schießenden Israelischen Armee gegenüber.

"Ich war wütend, irrsinnig wütend - gerade hatte ich gesehen, wie die Israelis ein kleines Kind trafen", sagte Munib zu mir. "Ich ging näher an den Grenzzaun heran. Die Israelis haben so viele Menschen angeschossen. Als ich getroffen wurde, war ich gelähmt. Meine Beine trugen mich nicht mehr. Dann begriff ich, was passiert war. Meine Freunde trugen mich weg." Ich fragte Munib, ob er glaube, dass er Teil des Arabischen Frühlings sei. Er verneinte. Er habe nur gegen den Verlust des Landes (Palästina) protestieren wollen, sagte er. "Was in Ägypten und Tunesien passiert ist, fand ich gut. Ich bin froh, dass ich an die libanesische Grenze gegangen bin, andererseits bedaure ich es aber".

Kein Wunder. Mehr als 100 unbewaffnete Demonstranten wurden bei dieser palästinensisch-libanesischen Demonstration verletzt. Die Demo fand zum Gedenken an die Vertreibung und den Exodus von 750 000 Palästinensern im Jahre 1948 statt (Nakba (Katastrophe) am 15. Mai - Anmerkung d. Übersetzerin). Sie haben ihre Heimat verloren, die auf dem Mandatsgebiet des damaligen Palästina lag. 6 Palästinenser wurden bei dieser Demo getötet. Zu den jüngsten Opfern, die durch Kugeln starben, zählen auch zwei kleine Mädchen, 6 und 8 Jahre alt. Sie waren wohl Ziele in Israels "Krieg gegen den Terror". Dies gilt wahrscheinlich auch für die Kugel, die den 22jährigen Geologiestudenten Munib traf. (Er studiert an der American University in Beirut.) Die Kugel hat furchtbare Schäden verursacht. Sie drang in seine Seite ein, durschlug eine Niere, traf die Milz und zerschellte in seinem Rückgrat. Ich hielt die Kugel gestern in der Hand. Sie war in drei braun funkelnde Metallteile zersplittert - in Munibs Körper zersplittert. Natürlich kann er froh sein, dass er überhaupt noch lebt.

Ich nehme an, dass es für ihn von Vorteil ist, dass er die amerikanische Staatsbürgerschaft besitzt - wenngleich ihm das wenig genützt hat. Gestern habe die US-Botschaft eine Diplomatin zu seinen Eltern ins Krankenhaus geschickt, berichtete mir seine Mutter. "Ich bin am Boden zerstört, traurig, wütend - ich wünsche keiner israelischen Mutter, dass ihr so etwas passiert. Die amerikanischen Diplomaten kamen hierher ins Krankenhaus, und ich erklärte ihnen Munibs Situation. Ich sagte: "Ich möchte Ihnen gerne eine Botschaft an Ihre Regierung mitgeben - um sie unter Druck zu setzen, damit sie ihre hiesige Politik ändert. Wenn dies einer israelischen Mutter widerfahren wäre, stünde die Welt jetzt kopf." Sie (die amerikanische Diplomatin) sagte zu mir: "Ich bin nicht hier, um über Politik zu diskutieren. Wir sind hier, um soziale Unterstützung zu gewähren und um Sie, falls Sie dies wünschen, zu evakuieren und Ihnen bei Zahlungen zu helfen". Ich sagte, ich bräuchte nichts von alledem - aber ich müsse ihr die Situation erklären".

Es steht US-Diplomaten frei, die Meinung von Bürgern an die amerikanische Regierung weiterzuleiten. Doch die Reaktion dieser Diplomatin ist nur allzu typisch. Munib ist zwar Amerikaner, aber die Kugel, die ihn getroffen hat, stammt von der falschen Seite. Es ist keine syrische oder ägyptische sondern eine israelische Kugel. Über soetwas wird nicht gerne diskutiert, und sicherlich lässt sich eine amerikanische Diplomatin von einer solchen Kugel nicht zu Gegenmaßnahmen überreden. Schließlich reagierte der US-Kongress auf Benjamin Netanjahu mit 55 Ovationen. Das ist mehr als bei einem Kongress der Baath-Partei in Damaskus durchschnittlich geklatscht wird. Warum sollte Munibs Regierung sich um ihn scheren?

Tatsächlich war Munib schon oft in Palästina. Munibs Familie stammt aus Beit Jala beziehungsweise Bethlehem. Er kennt die Westbank gut. Allerdings sagte er mir, er befürchte, verhaftet zu werden, wenn er das nächste Mal dorthin reisen werde. Es ist nicht leicht, Palästinenser zu sein - ganz gleich auf welcher Seite einer Grenze. Mouna Masri wurde wütend, nachdem ihre Schwester ihren Mann gebeten hatte, für sie die Aufenthaltserlaubnis für Ost-Jerusalem zu erneuern: "Die Israelis beharrten darauf, dass sie von London persönlich herkommt, dabei wussten die doch, dass sie (die Schwester) Chemotherapie bekommt".

"Zwei Tage, bevor Munib verletzt wurde, war ich in Palästina. Ich habe meinen Schwiegervater in Nablus besucht. Ich sah meine ganze Familie und war glücklich, aber weil ich Munib so sehr vermisst habe, kehrte ich wieder nach Beirut zurück. Er war sehr aufgeregt wegen des bevorstehenden Marsches zur Grenze. Die Studierenden und Leute von der Universitätsfakultät wurden in drei oder vier Bussen hingefahren. Er stand am Sonntagmorgen um 6 Uhr 55 auf. Gegen 16 Uhr rief mich Munibs Tante Mai an und fragte, ob es  irgendwelche Neuigkeiten gäbe. Da beschlich mich ein ungutes Gefühl. Danach rief mich mein Mann an und sagte, Munib sei am Bein verletzt."

In Wirklichkeit war es weit schlimmer. Munib hatte soviel Blut verloren, dass die Ärzte am Bent-Jbeil-Krankenhaus glaubten, er würde sterben. UNO-Peacekeeper flogen ihn mit dem Hubschrauber nach Beirut. Die UNO-Peacekeeper waren dem Maroun-al-Ras-Abschnitt der Grenze (zwischen Israel und Libanon) während der fünfstündigen Demonstration ferngeblieben - mit verheerenden Folgen.
Viele von denen, die mit Munib an die Grenze gekommen waren, leben in Flüchtlingslagern. Im Gegensatz zu Munib haben sie das Land noch nie besucht, aus dem ihre Eltern stammen. Einige haben es nie gesehen.

Munibs Tante Mai sagte, viele von denen, die mitmarschiert seien, die mit Bussen zur Grenze gekommen seien, hätten eine Brise gespürt, die über die israelische Grenze herübergeweht sei: "Sie sogen sie ein, es war wie eine Art Freiheit", sagte sie. Da haben wir's.

Munib glaubt vielleicht nicht, dass er Teil des 'Arabischen Frühlings' ist, aber er ist Teil des 'Arabischen Erwachens'. Obgleich er noch ein Heim in der Westbank hat, beschloss er, sich an die Seite der Enteigneten zu stellen, deren Häuser im heutigen Israel liegen und mit ihnen zu marschieren. "Es war keine Angst zu spüren", sagt sein Onkel Munzer. "Diese Menschen wollten Würde. Und mit der Würde kommt der Erfolg". Das riefen auch jene Menschen in Tunesien - und die in Ägypten und die im Jemen und in Bahrain und in Syrien. Ich nehme an, dass Obama - trotz seines Kotaus vor Netanjahu - das verstanden hat. Er hat - auf seine eher feige Weise - versucht, die Israelis zu warnen. Das Arabische Erwachen schließt die Palästinenser mit ein.

Willkommen in der gewalttätigen Welt des Herrn Hopey Changey

von John Pilger

28.05.2011 — Antiwar.com

ls Großbritannien 1956 die Kontrolle über Ägypten verlor, sagte Premierminister Anthony Eden, er wolle den nationalistischen Präsidenten Gamal Abdel Nasser „vernichtet ... ermordet haben ... mir ist´s egal ob es dann zu Anarchie und Chaos in Ägypten kommt." Diese frechen Araber, hatte Winston Churchill 1951 gefordert, sollten „in die Gosse getrieben werden, aus der sie nie hätten herauskommen sollen." 

Die Sprache des Kolonialismus mag sich geändert haben, der Geist und die Scheinheiligkeit sind gleich geblieben. Eine neue imperiale Phase entfaltet sich als direkte Antwort auf die arabische Aufstandsbewegung, die im Januar begann und Washington und Europa schockiert und eine Panik ähnlich der Edens hervorgerufen hat. Der Verlust des ägyptischen Tyrannen Mubarak war schmerzlich, wenn auch nicht unwiederbringlich; eine von Amerika unterstützte Konterrevolution ist bereits unterwegs, das Militärregime in Kairo wird verführt mit neuen Bestechungen und der Verlagerung der Macht von der Straße hin zu politischen Gruppen, die nicht bei der Anbahnung der Revolution beteiligt waren. Wie immer ist das Ziel des Westens, echte Demokratie abzudrehen und die Kontrolle zurück zu gewinnen.    

Libyen bietet die unmittelbare Gelegenheit. Der Angriff der NATO gegen Libyen, bei dem der UN-Sicherheitsrat die Rolle zugewiesen bekam, eine schwindlerische „Flugverbotszone" zum „Schutz von Zivilisten" abzusegnen, gleicht frappierend der endgültigen Zerstörung Jugoslawiens im Jahr 1999. Es gab keine Deckung der UNO für die Bombardierung Serbiens und die „Befreiung" von Kosovo, wie die Propaganda bis heute verkündet. Wie Slobodan Milosevic ist Muammar Gaddafi ein „neuer Hitler," der „Völkermord" gegen sein eigenes Volk begehen will. Dafür gibt es keinerlei Beweis, wie es auch damals keinen Völkermord in Kosovo gab. In Libyen gibt es einen Bürgerkrieg zwischen Stämmen, und der bewaffnete Aufstand wurde schon lange von den Amerikanern, Franzosen und Briten vereinnahmt, wobei deren Flugzeuge Wohngebiete in Tripoli mit Geschossen mit Uransprengköpfen angreifen und das Unterseeboot Ihrer Majestät Triumph Tomahawk-Lenkwaffen abfeuert, eine Neuauflage des „Angst und Schrecken" in Irak mit tausenden getöteten und verletzten Zivilisten. Wie in Irak sind die Opfer, unter ihnen zahllose verbrannte Soldaten der libyschen Armee, für die Medien Unpersonen.    

Im „rebellischen" Osten sind Terrorisierung und Tötung schwarzafrikanischer Immigranten nichts Neues. Am 22. Mai beschreibt ein seltener Artikel in der Washington Post die Unterdrückung, Gesetzlosigkeit und Todesschwadrone in den „befreiten Gebieten," just als die gerade auf Besuch befindliche Chefin der Außenpolitik der Europäischen Union Catherine Ashton erklärte, sie habe nur „große Hoffnungen" und „Führungsqualitäten" gefunden. Um diese Qualitäten gleich zu beweisen versprach Mustafa Abdel Jalil, der „Rebellenführer" und bis Februar Gaddafis Justizminister: „Unsere Freunde ... werden die beste Aussicht haben bei zukünftigen Verträgen mit Libyen." Der Osten besitzt den größten Teil des libyschen Erdöls, die größten Reserven in Afrika. Im März „verlegten" die Rebellen unter Anleitung ausländischer Experten die libysche Zentralbank, die dem Staat gehört, nach Benghazi. Derlei hat es noch nie gegeben. Inzwischen „froren" die Vereinigten Staaten von Amerika und die Europäische Union fast $100 Milliarden libysche Gelder ein, „die größten jemals blockierten Beträge" laut offiziellen Stellungnahmen. Das ist der größte Bankraub der Geschichte.   

Die französischen führenden Eliten sind passionierte Räuber und Bombardierer. Nicholas Sarkozys imperiales Konzept sieht eine französisch dominierte Mediterranean Union (UM) vor, die es Frankreich erlaubt, in seine ehemaligen Kolonien in Nordafrika „zurückzukehren" und von privilegierten Investitionen und billiger Arbeitskraft zu profitieren. Gaddafi bezeichnete den Plan Sarkozys als „eine Beleidigung," die „uns als Narren betrachtet." Die Merkel-Regierung in Berlin schloss sich dieser Meinung an, weil sie fürchtete, ihr alter Feind würde den Einfluss Deutschlands in der EU schmälern, und enthielt sich im UN-Sicherheitsrat der Stimme gegen Libyen.

Wie der Überfall auf Jugoslawien und die Farce der Gerichtsverhandlung gegen Milosevic wird der Internationale Strafgerichtshof von den Vereinigten Staaten von Amerika, Frankreich und vom Vereinigten Königreich benutzt, um Gaddafi zu verfolgen, während seine wiederholten Angebote eines Waffenstillstands ignoriert werden. Gaddafi ist ein böser Araber. David Camerons Regierung und ihr wortreicher Obergeneral wollen diesen bösen Araber eliminieren, so wie die Obama-Administration vor kurzem einen sehr berühmten bösen Araber in Pakistan umgelegt hat. Der Kronprinz von Bahrain andererseits ist ein guter Araber. Am 19. Mai wurde er von Cameron mit einem Fototermin auf den Stufen von Downing Street 10 herzlich im Vereinigten Königreich begrüßt. Im März ließ dieser Kronprinz unbewaffnete Demonstranten abknallen und ließ saudische Streitkräfte die Demokratiebewegung in seinem Land niederschlagen. Die Obama-Administration belohnte Saudiarabien, eines der repressivsten Regimes der Erde, mit einem Vertrag über Waffen im Wert von über $60 Milliarden, dem größten in der Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika. Die Saudis haben das meiste Erdöl. Sie sind die besten Araber.  

Der Angriff gegen Libyen, ein Verbrechen nach den Nürnberger Gesetzen, ist die 46. militärische „Intervention" des Vereinigten Königreichs im Mittleren Osten seit 1945. Wie bei seinen Partnern ist das Ziel des Vereinigten Königreichs die Kontrolle über Afrikas Erdöl. Cameron ist nicht Anthony Eden, aber fast. Gleiche Schule. Gleiche Werte. In den Presseaussendungen kommen die Worte Kolonialismus und Imperialismus nicht mehr vor, so dass die Zyniker und die Gutgläubigen die staatliche Gewalt in schmackhafteren Varianten zelebrieren können.

Und während „Mr. Hopey Changey" (der Name, den der große amerikanische Cartoonist Ted Rall Barack Obama gibt) von der britischen Elite umschwänzelt wird und eine weitere unerträgliche Wahlkampagne startet, schreitet das angloamerikanische Reich des Terrors weiter in Afghanistan und anderswo voran, mit der Ermordung von Menschen mit unbemannten Drohnen – eine Innovation der Vereinigten Staaten von Amerika und Israels, bereitwillig angenommen von Obama. Um das einmal festzuhalten, nach einer Wertungsliste des zugefügten Leids, von Femeverfahren und geheimen Gefängnissen und der Jagd auf Whistleblowers, von der Kriminalisierung abweichender Meinungen bis zur Inhaftierung und Verarmung seiner eigenen Leute, hauptsächlich schwarzer Menschen, ist Obama genauso schlimm wie George W. Bush. 

Die Palästinenser verstehen das alles. Ihre jungen Leute, die mutig der Gewalttätigkeit des israelischen Blut-Rassismus widerstehen, die Schlüssel der gestohlenen Wohnungen ihrer Großeltern in der Tasche, scheinen gar nicht auf in Mr. Hopey Changeys Liste der Menschen im Mittleren Osten, deren Befreiung schon lange fällig ist. Was die Unterdrückten brauchen, sagte er am 19. Mai, ist eine Portion von „Amerikas Interessen, die für sie wesentlich sind."

Er verhöhnt uns alle.


Ein rothaariger junger Mann

von Uri Avnery

11.06.2011 — uri-avnery.de

MEIN HELD des Jahres ist (bis jetzt) ein junger rothaariger palästinensischer Flüchtling, der in Syrien lebt und Hassan Hejazi heißt.

Er war einer von Hunderten von Flüchtlingen, die die Demonstration auf der syrischen Seite des Golan-Grenzzaunes zur Erinnerung an die Nakba („Katastrophe") hielten – den Exodus von mehr als der Hälfte des palästinensischen Volkes aus dem von Israel im 1948er Krieg eroberten Gebiet. Einige der Demonstranten rannten hinunter bis zum Zaun und überquerten das Minenfeld. Glücklicherweise explodierte keine Mine – vielleicht waren sie einfach zu alt.

Sie kamen in das drusische Dorf Majdal Shams, das seit 1967 von Israel besetzt ist, und verteilten sich dort. Israelische Soldaten schossen, töteten und verletzten mehrere von ihnen. Der Rest wurde gefangen genommen und sofort nach Syrien zurückgebracht.

Außer Hassan. Er fand einen Bus mit israelischen und internationalen Friedensaktivisten, die ihn mit sich nahmen – vielleicht wussten sie, woher er kam, vielleicht auch nicht. Er sah offenbar nicht arabisch aus.

Sie ließen ihn in der Nähe von Tel Aviv aussteigen. Er fuhr per Anhalter weiter und schließlich erreichte er Jaffa, die Stadt, in der seine Großeltern lebten.

Ohne Geld und ohne dass er jemanden dort kannte, versuchte er, das Haus seiner Familie zu finden. Es gelang ihm nicht. Der Ort hatte sich viel zu sehr verändert.

Schließlich gelang es ihm, Kontakt mit einem israelischen TV-Korrespondenten aufzunehmen, durch den er sich selbst der Polizei übergab. Er wurde verhaftet und zurück nach Syrien deportiert.

Eine bemerkenswerte Heldentat.

DIE GRENZÜBERQUERUNG der Flüchtlinge nahe Majdal Shams verursachte in Israel fast eine Panik.

Zunächst gab es die üblichen gegenseitigen Beschuldigungen. Warum war die Armee nicht auf diesen Vorfall vorbereitet? Wer war schuld daran – das Nördliche Kommando oder der militärische Nachrichtendienst?

Hinter all der Aufregung stand der Alptraum, der Israel seit 1948 heimsucht: dass die 750 000 Flüchtlinge und ihre Nachkommen – jetzt etwa 5 Millionen – eines Tages aufstehen, auf die Grenzen Israels vom Norden, Osten und Süden zumarschieren, den Zaun durchbrechen und ins Land fluten werden. Dieser Alptraum ist das Spiegelbild des Traumes der Flüchtlinge.

Während der ersten Jahre Israels war dies ein bewusster Alptraum. Am Gründungstag Israels hatte es 650 000 jüdische Einwohner. Die Rückkehr der Flüchtlinge hätte tatsächlich den jungen israelischen Staat überschwemmt. Heute mit mehr als sechs Millionen jüdischer Bürger hat sich die Angst in den Hintergrund verzogen – aber sie ist noch immer da. Psychologen könnten sagen, dass sie verdrängte Schuldgefühle in der nationalen Psyche darstellt.

IN DIESER Woche gab es eine Wiederholung. Die Palästinenser rund um Israel haben den 5. Juni zum Naksa-Tag erklärt, um an den „Rückschlag" von 1967 zu erinnern, als Israel sensationell die Armeen von Ägypten, Syrien und Jordanien besiegten, die von irakischen und Saudi-Soldaten verstärkt waren.

Dieses Mal war die israelische Armee vorbereitet. Der Zaun war verstärkt und ein Anti-Panzer-Graben davor gegraben worden. Als die Demonstranten versuchten, den Zaun zu erreichen – wieder in der Nähe von Majdal Shams – wurden sie von Scharfschützen beschossen. Etwa 22 wurden getötet, viele Dutzende verletzt. Die Palästinenser berichten, dass Leute, die die Verletzten zu retten und die Toten zu holen versuchten, auch beschossen und getötet wurden.

Zweifellos war dies eine absichtliche Taktik, die im Voraus vom Armeekommando nach dem Nakba-Fiasko entschieden und von Binjamin Netanyahu und Ehud Barak genehmigt wurde. Dies wurde ganz offen gesagt: den Palästinensern muss eine Lektion erteilt werden, die sie nicht vergessen werden, um jeden Gedanken einer Massenaktion aus ihren Köpfen zu vertreiben.

Es erinnert erschreckend an die Ereignisse von vor 10 Jahren. Nach der ersten Intifada, in der Steine werfende Jugendliche und Kinder einen moralischen Sieg errangen, der zum Oslo-Abkommen überleitete, führte unsere Armee Übungen in Erwartung einer 2.Intifada durch. Sie brach nach dem politischen Desaster von Camp David aus. Die Armee war bereit.

Die neue Intifada beginnt mit Massendemonstrationen unbewaffneter Palästinenser. Sie trafen auf speziell trainierte Scharfschützen. Neben jedem Scharfschützen stand ein Offizier, der auf Individuen zeigte, die erschossen werden sollten, weil sie wie Anführer aussahen: „Den Kerl dort mit rotem Hemd .. jetzt den Jungen mit der blauen Hose …"

Der unbewaffnete Aufstand brach zusammen und wurde durch die Selbstmordattentäter, Bomben am Straßenrand und andere „terroristische" Akte ersetzt. Mit denen wusste unsere Armee umzugehen.

Ich habe den starken Verdacht, dass wir jetzt noch einmal dasselbe erleben. Speziell trainierte Scharfschützen sind wieder im Gange, von Offizieren angeleitet.

Doch gibt es einen Unterschied. 2001 wurde uns erzählt, unsere Soldaten hätten in die Luft geschossen. Jetzt sagte man uns, dass sie auf die Beine der Araber schießen. Damals mussten die Palästinenser hoch in die Luft springen, um getötet zu werden, jetzt scheint es, als müssten sie sich bücken.

DIE GANZE Sache ist nicht nur mörderisch, sondern auch unglaublich dumm.

Seit Jahrzehnten reden praktisch alle über Frieden, der sich auf die im 1967er-Krieg besetzten Gebiete konzentriert. Präsident Mahmoud Abbas, Präsident Barack Obama und die israelische Friedensbewegung reden alle über die „1967er-Grenzen". Als meine Freunde und ich 1949 anfingen, über die Zwei-Staaten-Lösung zu reden, meinten wir auch diese Grenzen. (die „1967er-Grenzen" sind tatsächlich die Waffenstillstandslinien, auf die man sich nach dem 1948er-Krieg geeinigt hatte.)

Die meisten Leute, selbst die in der israelischen Friedensbewegung, ignorierten vollkommen das Flüchtlingsproblem. Sie arbeiteten mit der Illusion, dass dies nicht mehr besteht oder dass es mit einem Friedensschluss verschwindet, der zwischen Israel und der Palästinensischen Behörde erreicht würde. Ich warnte meine Freunde immer wieder, dies würde nicht geschehen – fünf Millionen Menschen kann man nicht einfach ausschließen. Es hat keinen Sinn, mit der Hälfte des palästinensischen Volkes Frieden zu schließen und die andere Hälfte zu ignorieren. Das bedeutet kein „Ende des Konfliktes", egal was im Friedensabkommen festgelegt werden wird.

Aber während jahrelanger Diskussionen, meist hinter verschlossenen Türen, war ein Konsens erreicht worden. Fast alle palästinensischen Führer sind mit der Formel einer „gerechten und übereingekommenen Lösung für das Flüchtlingsproblem" einverstanden – entweder ausdrücklich oder stillschweigend – so dass jede Lösung israelischer Zustimmung bedarf. Ich habe darüber viele Male mit Yasser Arafat, Faisal al-Husseini und anderen gesprochen.

Praktisch bedeutet dies, dass einer symbolischen Anzahl von Flüchtlingen die Rückkehr nach Israel erlaubt werden soll (Die genaue Anzahl sollte bei Verhandlungen festgelegt werden), die anderen sollten im Staat Palästina wieder angesiedelt werden (das groß sein muss und lebensfähig, damit dies möglich ist) oder großzügige Entschädigung erhalten, die ihnen erlaubt, dort, wo sie sind, oder irgendwo anders ein neues Leben aufzubauen.

UM DIESE komplizierte und schmerzvolle Lösung zu erleichtern, stimmte jeder darin überein, dass es das beste sei, sich mit dieser Angelegenheit nah am Ende der Friedensverhandlungen zu befassen, nachdem gegenseitiges Vertrauen und eine entspannte Atmosphäre geschaffen worden ist.

Und jetzt kommt unsere Regierung und versucht, das Problem mit Scharfschützen zu lösen – nicht als letzten Ausweg, sondern als ersten . Statt den Demonstranten mit wirksamen nicht tödlichen Mitteln zu begegnen, töten sie die Leute. Dies wird die Proteste natürlich intensivieren, Massen von Flüchtlingen mobilisieren und das „Flüchtlingsproblem" direkt mitten auf den Tisch legen, bevor die Verhandlungen überhaupt begonnen haben.

Mit anderen Worten: der Konflikt von 1967 wird auf 1948 zurückgeschraubt. Für Hassan Hejazi, den Enkel eines Flüchtlings aus Jaffa, ist dies eine große Errungenschaft.

Nichts könnte dümmer sein als dieser Aktionskurs von Netanyahu & Co.

Natürlich vorausgesetzt sie täten dies bewusst, um Friedensverhandlungen unmöglich zu machen.


20 Juni 2011

Rechtswidriger Libyen-Krieg: US-Parlamentarier klagen gegen Obama

http://img.allvoices.com/thumbs/image/609/609/77376774-libya-bombing.jpg

Rechtswidriger Libyen-Krieg: US-Parlamentarier klagen gegen Obama
(16.06.2011/hg/dpa) 

Zehn Abgeordnete des US-Repräsentantenhauses haben Präsident Barack Obama verklagt, weil er beim Kongress eine Genehmigung für den Feldzug gegen Libyen hätte einholen müssen.

Nach dem War Powers Act von 1973 muss sich ein Präsident binnen 60 Tagen vom Kongress grünes Licht für Militäreinsätze eingeholt oder die Truppen innerhalb von 90 Tagen abgezogen haben. Das Bombardement Libyens hatte am 19. März begonnen.

An der Klage gegen Obama beteiligen sich Kongressmitglieder der Demokraten wie auch der oppositionellen Republikaner. „Wir haben die Gerichte angerufen, um das amerikanische Volk vor den Folgen dieser illegalen Politik zu schützen", teilte der demokratische Abgeordnete Dennis Kucinich am Mittwoch mit.

Das Weiße Haus hat die Kritik zurückgewiesen. Obama habe nicht gegen Gesetze verstoßen, heißt es in einem ebenfalls am Mittwoch in Washington veröffentlichten Regierungsbericht zum Libyen-Krieg. Obama habe nicht widerrechtlich gehandelt, weil die Rolle der USA begrenzt sei und Soldaten nicht in dauerhafte Kampfhandlungen oder am Boden eingesetzt seien.

Aus dem gleichen Bericht geht hervor, dass die US-Truppen  bis zum 3. Juni immerhin rund 2.500 von insgesamt mehr als 10.000 Luftangriffen geflogen haben.  Bis Ende September rechnet die Regierung mit Gesamtkosten von 1,1 Milliarden Dollar (770 Milliarden Euro). Für humanitäre Hilfe innerhalb des Einsatzes seien bislang hingegen nur rund eine Million Dollar ausgegeben worden. Die USA stellten indes rund 70 Prozent der geheimdienstlichen Kapazität und würden den größten Teil der Betankung der eingesetzten Kampfflugzeuge tragen.

US-Präsidenten haben den vor dem Hintergrund des Vietnamkrieges erlassenen War Powers Act bislang weitgehend mit der Begründung ignoriert, er stehe nicht im Einklang mit den verfassungsmäßigen Rechten des Präsidenten.

http://escalatoroverthehill.files.wordpress.com/2011/05/gaddafi-bomb-cartoon.jpg

Eat Liberal Interventionism Saddam Gaddafi





13 Juni 2011

Elektroauto wie Benzineraufladen - STROMTANKSTELLE

Da das Elektroauto mit Strom statt mit Benzin fährt, blieb einem bisher nur das aufladen des Akku oder die Batterie auszutauschen. Das Aufladen der Batterie für ein Elektroauto dauert an einer normalen Steckdose mitunter bis zu acht Stunden. Nun haben Wissenschaftler des MIT einen Akku entwickelt, dessen Elektrolyt aus einer zähflüssigen Masse besteht. Weil das Elektrolyt flüssig ist, lässt sich der Stromspeicher auch von außen wie ein Fahrzeug mit einem Verbrennungsmotor auftanken oder wahlweise wie ein normaler Akku aufladen.

Das Elektroauto wie einen Benziner auftanken - Cambridge crude

Im Glas sieht man das "Cambridge crude". Bildquelle: MIT

Die Forscher des MIT nennen das flüssige Elektrolyt auf Anspielung auf das Crude-Oil der Ölwirtschaft "Cambridge crude". Das Mittel funktioniert in einer Flussbatterie, bei der die Ladungsträger nicht, wie beispielsweise bei Trockenbatterien, in fester Form vorliegen.
Der Vorteil ist, das der Akku durch den Austausch des flüssigen Elektrolyts schnell wieder mit Strom aufgeladen werden kann, die Forscher sehen dabei ausdrücklich auch das Elektroauto als Anwendungsgebiet. Hier könnte das Elektrolyt wie Benzin an einer Tankstelle in das Elektrofahrzeug gefüllt werden, das nicht aufgeladene Elektrolyt würde in dem Fall aus der Batterie abgesaugt werden müssen.

Man kann den Akku aber auch ganz normal mit Strom aufladen, so kann man zum Beispiel zu Hause sein Elektroauto ganz normal an eine Steckdose anschließen. Der Fahrer hat daher die Wahl, ob er schnelle Energie durch Nachtanken oder langsame durch Aufladen beziehen möchte. Da heute bereits so gut wie alle Fahrzeuge mit flüssigen Energieträgern wie Benzin gefüllt werden, sucht die Wissenschaft und die Industrie schon lange nach einer Alternative zum Öl in flüssiger Form – denn so ließen sich die Tankstellen einfacher umrüsten und die Ladeinfrastruktur wäre bereits vorhanden.

Die Materialien des auch "semi-solid flow cell" (SSFC) genannten Akkus des MIT basieren auf Lithium, die Energiedichte soll laut des MIT sogar höher sein als bei herkömmlichen Lithiumionen-Zellen. In der Endentwicklung rechnen die Forscher mit der Hälfte der Größe einer bisherigen Zelle. Die Forscher haben ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift Advanced Energy Materials veröffentlicht.

Der Preis für das "Cambridge crude" ist derzeit noch nicht bekannt, allerdings kann man davon ausgehen, das die Rohölkonzerne sehr bald das Patent für die "flüssige Batterie" kaufen werden, denn welche Konzerne wollen eine Konkurrenz zum Öl entstehen lassen, so lange es noch verhältnismäßig günstig ist?


http://www.kurzweilai.net/images/Cambridge-Crude-259x281.jpg


Battery technology under development at MIT could someday make recharging batteries as quick and easy as a trip to the gas station.

Known as semi-solid flow cells, the new battery design turns the chemistry of traditional lithium-ion batteries into quicksand-like tiny particles. The resultant slime — which researchers jokingly call "Cambridge crude" — has an extremely high energy density and is cheaper to manufacture than the innards of a traditional lithium-ion battery. The researchers claim battery cost and size could be cut in half as a result.

That "fuel" offers another advantage: it can be refilled as well as recharged thanks to the new battery's aqueous-flow structure, in which positive and negative electrodes are solid particles suspended in a liquid electrolyte. Instead of plugging in to recharge, you could simply refill the depleted liquid at a refueling station. Are you reading this, Shai Agassi?

Flow batteries have been around for awhile but have used liquids with low energy density, making them too large for practical use in EVs. The new high energy density fluid makes the batteries lighter than lithium-ion counterparts. That could increase the range of the EVs in which they're installed.

"We're using two proven technologies, and putting them together," said materials science professor W. Craig Carter, who led development of the new battery technology along with professor and A123 co-founder Yet-Ming Chiang, undergraduate Mihai Duduta and graduate student Bryan Ho.

Automotive designers will be glad to learn that there are space-saving advantages to the new architecture, too. While a conventional battery combines storage and discharge functions, these new batteries keep the two functions separate. That makes it possible to separate the storage and discharge components, eliminating the need for automakers to design a space-wasting battery storage "tunnel" that's been a feature of all electric cars to this point.

Development of the technology was partially funded by the Department of Defense. The batteries are licensed to A123 Systems spinoff 24M in Cambridge, Massachusetts 


MEET the Vanadium Battery


http://bioage.typepad.com/.a/6a00d8341c4fbe53ef0147e3371789970b-800wi

The vanadium redox (and redox flow) battery is a type of rechargeable flow battery that employs vanadium ions in different oxidation states to store chemical potential energy. The present form (with sulfuric acid electrolytes) was patented by the University of New South Wales in Australia in 1986 [2] An earlier German Patent on a titanium chloride flow battery was registered and granted in July 1954 to Dr. Walter Kango, but most of the development of flow batteries was carried out by NASA researchers in the 1970s. Although the use of vanadium in batteries had been suggested earlier by Pissoort,[3] by NASA researchers and by Pellegri and Spaziante in 1978,[4] the first known successful demonstration and commercial development of the all-vanadium redox flow battery employing vanadium in a solution of sulfuric acid in each half was by Maria Skyllas-Kazacos and co-workers at the University of New South Wales in the 1980s.[5]

There are currently a number of suppliers and developers of these battery systems including Ashlawn Energy in the United States, Renewable Energy Dynamics (RED-T) in Ireland, Cellstrom GmbH in Austria, Cellennium in Thailand, and Prudent Energy in China. The vanadium redox battery (VRB) is the product of over 25 years of research, development, testing and evaluation in Australia, Europe, North America and elsewhere.

http://www.blogcdn.com/green.autoblog.com/media/2009/10/redox-flow.jpg


The vanadium redox battery exploits the ability of vanadium to exist in solution in four different oxidation states, and uses this property to make a battery that has just one electroactive element instead of two.

The main advantages of the vanadium redox battery are that it can offer almost unlimited capacity simply by using larger and larger storage tanks, it can be left completely discharged for long periods with no ill effects, it can be recharged simply by replacing the electrolyte if no power source is available to charge it, and if the electrolytes are accidentally mixed the battery suffers no permanent damage.

The main disadvantages with vanadium redox technology are a relatively poor energy-to-volume ratio, and the system complexity in comparison with standard storage batteries.

Redox flow 1 MWh

Vanadium redox flow battery is one of the well known example. Zone de Texte:     1 MWh V Sumimoto Vanadium Redox Battery.The Redox Flow Cell is an electrochemical system which allows energy to be stored in two solutions containing different redox couples with electrochemical potentials sufficiently separated from each other to provide an electromotive force to drive the oxidation-reduction reactions needed to charge and discharge the cell. Unlike conventional batteries, the redox flow cell stores energy in the solutions, so that the capacity of the system is determined by the size of the electrolyte tanks, while the system power is determined by the size of the cell stacks. The redox flow cell is therefore more like a rechargeable fuel cell than a battery.

This technology can store a huge energy. It has already been demonstrated in windmill and solar installation, UPS system and load leveling substation as big as the 450 kW /1 MWh from Sumitomo Electric Industries in Japan



http://www.youtube.com/watch?v=dWuxQDRyLGw



10 Juni 2011

Einzelfal? Altenpflege in Deutschland (anderswo noch schlimmer)

Skandalfotos in der Pflege: Kündigung unwirksam

zuletzt aktualisiert: 07.06.2011 - 02:30

Düsseldorf (bu). Mit Erfolg hat ein Pfleger gegen die fristlose Kündigung durch ein Hildener Pflegeheim der Graf-Recke-Stiftung geklagt. Das Arbeitsgericht Düsseldorf gab dem Kläger gestern in erster Instanz Recht. Die zweite, fristlose Kündigung sei hinfällig. Vielmehr gelte ein zuvor getroffener Kündigungs-Vergleich beider Parteien mit Abfindung. Um Missstände zu dokumentieren, hatte der Mann in dem Pflegeheim Fotos gemacht und veröffentlicht.

http://www.wz-newsline.de/polopoly_fs/1.523266!/httpImage/onlineImage.jpeg_gen/derivatives/landscape_550/onlineImage.jpeg

„Skandalfotos" von der Station des Vergessens

Von Stefan Schneider

Die vermeintliche Misshandlung von Demenzkranken hält Prüfung nicht stand.

Hilden. Auf den ersten Blick sind die Fotos eindeutig: Sie zeigen einen umgekippten Rollstuhl. Darin sitzt ein fixierter Mann, der hilflos seinem Schicksal ausgeliefert ist. Aufgenommen wurden die Bilder in der gerontopsychiatrischen Pflegestation "Haus Ahorn" im Seniorenzentrum Dorotheenpark in Hilden - und zwar von Pflegekräften.

"Ja, die Fotos gibt es. Sie wurden von uns gemacht", sagt Geschäftsführer Peter Jaspert im WZ-Gespräch. "Allerdings nicht aus Spaß, sondern zur Dokumentation. Genauso wie der Mann nicht liegen gelassen wurde und die ganze Situation weder ein Unfall und schon gar kein Übergriff war. Der Patient wollte das."

"Die Menschen bei uns sind krank. Sie wissen nicht, was sie tun."

Dieses Schild und diese Bilder mit eindeutiger Botschaft – in der Toilette schwimmen Seerosen – hängen an der Eingangstür zur geschlossenen Abteilung des Seniorenzentrums Dorotheenpark in Hilden.

"Liebe Gäste, Sie verlassen jetzt Ihre Welt und betreten unsere Welt, die Welt der Dementen", heißt es auf einem Schild am Eingang. "Damit jeder Besucher daran erinnert wird, dass er mit dem Überschreiten der Türschwelle alles Rationale hinter sich lässt", sagt Jaspert zur Erklärung.

119 Bewohner, die meisten jenseits der 70 Jahre, sind auf der geschlossenen Abteilung im Dorotheenpark, die zur Düsseldorfer Graf-Recke-Stiftung gehört, untergebracht.

In der Regel liegt ein richterlicher Beschluss auf Einweisung vor, weil die Senioren ihre Alltagskompetenz durch das Erkrankungsbild oft vollständig eingebüßt haben. Und dazu gehört nach Ansicht der Richter auch das Fixieren der Patienten - zur ihrer eigenen Sicherheit und zu der ihrer Mitbewohner.
Mit einem "normalen" Heim nicht zu vergleichen

"Bei uns passieren Dinge, die ein Gesunder nicht für möglich hält", erklärt Heike Zoike, die seit 15Jahren in "Haus Ahorn" als Pflegekraft arbeitet. "Unsere Einrichtung ist keinesfalls mit einem normalen Pflegeheim zu vergleichen." Zoike erzählt von Menschen, die sich auf den nackten Boden legen.

Nicht, weil sie gestürzt sind und Hilfe benötigen, "sondern, weil sie das einfach so wollen. Die Menschen bei uns sind krank. Sie wissen nicht, was sie tun." Daher sei es wichtig, die Hintergründe für ihr Handeln zu kennen. "Fotos ohne diese Zusatzinformationen vermitteln natürlich ganz andere, falsche Eindrücke", sagt Heike Zoike.

    * Fixierung
    * Gerontopsychiatrie

"Solche Maßnahmen werden richterlich angeordnet", sagt Manfred Vollmer von der Heimaufsicht des Kreises Mettmann. Im Rahmen einer unangemeldeten Überprüfung im Februar dieses Jahres seien "Mängel im Umgang mit Fixierungen" festgestellt worden. Allerdings seien diese umgehend behoben worden - zum Beispiel, indem die Mitarbeiter Zusatzschulungen erhielten. "Wo Menschen arbeiten, passieren Fehler", sagt der Pflegeheim-Experte. "Die Einrichtung ,Haus Ahorn' arbeitet vorbildlich und dokumentiert alles - und wenn Fehler passieren, werden sie umgehend behoben."

(griechisch "geron", "der Greis") Diese Art der Psychiatrie beschäftigt sich mit älteren Menschen und ihren psychischen Erkrankungen (Demenz, Depression, Angststörungen, Wahn- oder Suchterkrankungen).

Aber warum hat sich der Mitarbeiter dann an die Öffentlichkeit gewendet und prangert "unhaltbare Zustände" an? "Er wollte eine bevorzugte Behandlung an seinem Arbeitsplatz", sagt Jaspert. "Und hat versucht, die Heimleitung unter Druck zu setzen." Als die sich nicht einschüchtern ließ, habe er die Fotos an die Öffentlichkeit lanciert. "Er hatte uns das sogar angedroht."

Mittlerweile ist der Mitarbeiter vom Dienst freigestellt und hat Hausverbot. Zudem prüft die Graf-Recke-Stiftung straf- und arbeitsrechtliche Schritte.

"Die im Raum stehenden Vorwürfe sind absolut haltlos", sagt Manfred Vollmer von der Heimaufsicht des Kreises Mettmann. "Als wir die Bilder gesehen hatten, waren wir zuerst schockiert", sagt der Experte. "Daher sind wir sofort rausgefahren."
"Lückenlose Dokumentation" der Ereignisse soll vorliegen

Allerdings sei schon kurz darauf und nach dem Studium der "lückenlosen Dokumentation die Wahrheit ans Licht gekommen". Zum Beispiel, dass der Mann im Rollstuhl absichtlich Unfälle baue, "damit ihm danach wieder aufgeholfen wird", wie es der Theologische Vorstand der Graf-Recke-Stiftung, Ulrich Lilie, beschreibt.

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Schläge und sexuelle Gewalt: Schutzlos im Pflegeheim

VON BERND BUSSANG UND ULLI TÜCKMANTEL - zuletzt aktualisiert: 03.12.2010 - 07:20

Düsseldorf (RPO). Detaillierte Pflegeprotokolle, Fotos und Filme aus dem Hildener Haus Ahorn der Graf-Recke-Stiftung belegen, wie Senioren Schlägen und sexueller Gewalt durch Mitbewohner ausgesetzt waren. Zudem seien Unfälle und unsachgemäße Fixierungen an der Tagesordnung, berichtet eine Pflegekraft.

Das Haus Ahorn im Hildener Seniorenzentrum Dorotheenpark ist kein schlechtes Heim. Bei der Überprüfung durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) hat es die Note 1,4 erhalten. Aber das Haus Ahorn ist eine geschlossene Einrichtung für gerontopsychiatrisch erkrankte Menschen, die nicht mehr wissen, was sie tun. Was für Außenstehende bedrückend aussieht, ist für Bewohner wie Herrn P. vielleicht ein ganz guter Tag.

Am 8. September 2009 zum Beispiel lässt er sich – laut Pflegeprotokoll – ohne Probleme versorgen. Das kommt nicht häufig vor. 10. September: Auch gutes Zureden hilft nicht, er will sich nur das Gesicht waschen lassen. Er hält sich an diesem Tag im Garten auf, trotz des Regens will er nicht ins Haus, auch abends ist keine Versorgung möglich. Wenn Herr P. einen schlechten Tag hat, kommt es schlimmer – für ihn selbst, für die Mitbewohner und für das Personal.

Er vergreift sich sexuell an Mitbewohnern, er schlägt Patienten und Pflegekräfte. Eine der Pflegekräfte schildert gegenüber der Rheinischen Post, wie überfordert die manchmal nur drei bis vier Mitarbeiter damit seien, 40 Bewohner vor sich und anderen zu schützen. Detaillierte Pflegeprotokolle aus der Einrichtung der Düsseldorfer Graf-Recke-Stiftung belegen: An Demenz erkrankte Menschen wurden von Mitbewohnern geschlagen, waren sexuellen Übergriffen mitunter schutzlos ausgesetzt. Um die geistig verwirrten alten Menschen unter Kontrolle zu halten, wurden sie an Rollstühlen und Stühlen fixiert, die wiederum an der Heizung festgebunden waren.

Die Fixierung von Bewohnern sei immer nur "das letzte Mittel", betont Ulrich Lilie, Theologischer Vorstand der Graf-Recke-Stiftung, gestern. Zwar habe es Fälle unsachgemäßer Fixierung gegeben, doch seien diese sofort abgestellt worden, sagt der Stiftungs-Chef. Für jede Fesselung sei eine richterliche Erlaubnis eingeholt worden.

Herr P. hingegen konnte sich meist frei im Heim bewegen. So auch am 18. September: Da kommen Mitarbeiter abends gerade noch rechtzeitig dazu, als er eine Mitbewohnerin sexuell bedrängt. "Hr. P. ließ sich danach anstandslos versorgen, zeigte keine Aggressionen oder sonstiges Abwehrverhalten (wie sonst häufig), war freundlich u. versuchte diese Situation sichtlich zu überspielen. Ging danach zu Bett", vermerkt das Protokoll.

Wie aus den Protokollen ersichtlich, bleibt Herr P. auf der gerontopsychiatrischen Pflegestation im Haus Ahorn. Wiederholt bedroht er das Pflegepersonal. Am 1.  Oktober um 17.50 Uhr schlägt er einem Mitbewohner mit der Faust ins Gesicht. Am 3. Oktober um 19.30 Uhr attackiert er zwei Bewohnerinnen. Eine so heftig, dass deren Lippe blutet. Zwei Tage später führt er "mehrere Übergriffe" an namentlich genannten Bewohnerinnen aus. Erst am Tag darauf wird laut Protokoll anlässlich einer Arztvisite über Schritte zu einer Einweisung ins Landeskrankenhaus gesprochen. Doch es geschieht zunächst wieder nichts.

Fast einen Monat später, am 2. November, schlägt Herr P. einen Mann und eine Frau gleich mehrmals und bekommt Beruhigungsmedikamente. Zwei Tage darauf gibt es erneute Einträge über Schläge gegen Bewohnerinnen "mitten ins Gesicht und auf den Kopf". Weitere Gewalttätigkeiten folgen am 9.  November. Am 10. November wird Herr P. ins Landeskrankenhaus eingewiesen, kehrt aber nach einiger Zeit zurück. Sein Zustand hat sich offenkundig nicht gebessert. Am 18. Mai 2010 um 18 Uhr kommt es zu einem erneuten Zwischenfall, bei dem Herr P. mit einem Mitbewohner in einem Gebüsch des Gartens vom Pflegepersonal in eindeutig sexueller Pose entdeckt wird.

Am Morgen des 30. Mai erfolgt ein sexueller Übergriff auf den gleichen Mitbewohner. Gemeldet wurden die Vorfälle fast nie. Die Heimaufsicht des Kreises Mettmann erklärt, sie sei nur über einen Fall eines sexuellen Übergriffs informiert worden – nicht über Ausmaß und Zahl der Vorfälle. Heimleiterin Silvia Bach sagt, die Heimaufsicht habe auch gar nicht informiert werden müssen: "Die Heimaufsicht beaufsichtigt uns als Einrichtung, aber nicht die Bewohner." Auch die Angehörigen der Opfer haben als richterlich bestellte Betreuer offenbar nichts von den Übergriffen erfahren. Das ist zumindest in dem Fall des von P. belästigten Mannes gewiss. "Da es nicht zum Vollzug einer Straftat kam, haben wir die Ehefrau nicht informiert, es hätte sie überfordert", so die Heimleiterin.

Überfordert scheint nach dem Bericht der Pflegekraft vor allem das Personal zu sein: "Einem Kollegen wurde die Nase gebrochen, einer Kollegin in den Unterleib getreten, einer weiteren der Finger gebrochen. Es gibt einen hohen Krankenstand, einige sind gegangen, andere befinden sich in psychiatrischer Behandlung."

Trotz der Note 1,4, die der MDK vergab, sieht inzwischen offenbar auch die Heimleitung Handlungsbedarf. Man denke über die Intensivbetreuung besonders problematischer Bewohner nach, teilt Geschäftsführer Peter Jaspert mit. "Doch das erfordert mehr Personal und kostet Geld." Herr P. bereitet keine Schwierigkeiten mehr. Er wurde in ein Landeskrankenhaus eingewiesen.


Dänen-Rakete aus dem Baumarkt - geglückter start...

http://www.heute.at/storage/scl/footage/aufmacher/unterhaltung/kurioses/279141_m1t1w468q75v51069_rakete.jpg

Dänen-Rakete aus dem Baumarkt

VON ANDRÉ ANWAR - zuletzt aktualisiert: 07.06.2011 - 02:30

Kopenhagen Das kleine Dänemark ist dabei, zur Weltraumnation zu werden. Per TV-Live-Übertragung hatte die Nation verfolgt, wie die beiden Hobbytüftler Peter Madsen und Kristian von Bengtson ihre selbst zusammengezimmerte Rakete von einer schwimmenden Startrampe vor der dänischen Ostseeinsel Bornholm in die Luft schossen.

Zwar erreichte ihre mit einer Puppe bemannte Rakete laut der Fachzeitung "Ingeniören" nur sechs statt der erhofften 16 Kilometer Höhe. Dennoch sprachen Experten von einem gelungenen Start. Die 1,6 Tonnen schwere Rakete, mit Korkscheiben aus dem Teppichladen als Hitzeschild und Schrauben aus dem Heimwerkermarkt, funktionierte demnach im Prinzip zuverlässig. Sie war zudem die erste von Amateuren gebaute Rakete, die die Schallmauer durchbrach.

Ein erster Startversuch der "Heat-1X Tycho Brahe" war missglückt, weil ein Haarfön versagte, der Raketenventile vor dem Vereisen bewahren sollte. Im zweiten Anlauf bewiesen die Tüftler aber, dass ihre Idee funktionierte.

Die Konstrukteure gaben laut eigenen Angaben nur 50 000 Euro für den ersten Prototyp aus. Drei Jahre lang schraubten Madsen und von Bengtson an ihrem Flugkörper. Rund 20 Unternehmen und 2000 Personen unterstützten ihr Weltraumprojekt "Copenhagen Suborbitals" bislang. Sämtliche Baupläne inklusive Tipps zur preiswerten Materialbeschaffung haben die Bastler der Allgemeinheit frei zur Verfügung gestellt.

Nun kündigten die beiden ihr nächstes Projekt an. "Jetzt, da die Rakete nicht mehr die Plattform besetzt, kann ich endlich machen, wozu ich am meisten Lust auf dieser Welt habe: Eine neue Rakete bauen", sagte Madsen. Sein Ziel ist es, einen Menschen ins All zu schicken. Am liebsten sich selbst. Nach drei bis vier weiteren Flügen wolle er sich statt der Puppe in die kleine Raumschiffkapsel auf der Spitze seiner Höllenmaschine setzten, kündigte er an. Für 2012 ist der nächste Start geplant.


http://www.zdnet.co.uk/i/z5/illo/nw/story_graphics/11june/tycho-brahe-rocket/tycho-brahe-launch-thomas-pedersen.jpg

Dänischer "Bastelrakete" glückt Jungfernflug

Nach drei Jahren Bau- und Testphase und einem gescheiterten Startversuch ist eine selbstgebaute Rakete von einer schwimmenden Startrampe vor der dänischen Ostseeinsel Bornholm abgeflogen.

"Sie ist einige Kilometer über uns in die Luft geflogen", sagte einer der beiden Erfinder, Peter Madsen, nach dem geglückten Start dem Fernsehsender TV2 News. Sein Partner, der frühere Ingenieur der US-Raumfahrtbehörde NASA Kristian von Bengtsson, sagte, sie hätten "ein Stück Geschichte geschrieben".

Passagierflüge geplant
Die beiden Dänen hatten die Rakete in drei Jahren Arbeit mit der Unterstützung von etwa 20 Unternehmen und rund 2000 Einzelpersonen entwickelt. Die Kosten für den Prototyp, der im September anheben sollte, lagen nach Angaben der Erfinder bei 50.000 Euro. Nach dem ersten gescheiterten Startversuch hatte Madsen angekündigt, nach drei bis vier fehlerfreien Flügen als Passagier mitfliegen zu wollen.

http://www.youtube.com/watch?v=0HueHF9pECI    5:35 countdown

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The rocket broke up when it hit the sea, but the dummy spacecraft emerged unscathed.

http://www.zdnet.co.uk/i/z5/illo/nw/story_graphics/11june/tycho-brahe-rocket/tycho-brahe-kristian-peter-bo-tornvig.jpg

Engineers Kristian von Bengtson (left) and Peter Madsen are the founders of Copenhagen Suborbitals.

When the real Tycho Brahe spacecraft becomes operational, Madsen will be the first to fly it, while von Bengtson will wait until the first proper low-Earth orbit (LEO) flight.


A Danish non-profit organisation has successfully launched a rocket and prototype spacecraft in a test intended to precede a full-scale, private and non-commercial manned mission into space.

Copenhagen Suborbitals's Heat-1X rocket — pictured above prior to launch with engineer and co-founder Peter Madsen inspecting the main oxidiser valve — took off from a platform in the Baltic Sea on Friday, reaching an altitude of 2.8km.

It was the second launch attempt by the team. A liquid oxygen valve failure stymied the previous attempt, made in September. The valve failed because of a power cut to a 100 Krone (£12) hairdryer being used to keep it hot.

The rocket held a dummy of the Tycho Brahe spacecraft, which is designed to carry one person on a sub-orbital trip into space. The craft is named after a 16th-century Danish nobleman who came up with remarkably accurate astronomical observations for his time.

According to legend, Brahe was also notable for keeping a clairvoyant dwarf named Jepp as a jester, and having an elk that died after falling down the stairs drunk. The nobleman also wore a fake nose made of gold and silver after losing his real nose in a duel.

Copenhagen Suborbitals describes its donation- and sponsor-funded project as "open source", and the group says it intends to share as much technical information as is possible within EU export control laws. According to the New Scientist, the firm built the rocket for around £42,000.

Aurélie Trouvé für IMF Directorat

http://www.fr-online.de/image/view/2011/5/8/-/8537244/highRes/5726220/-/maxh/480/maxw/480/-/fr_71-21031417.JPG_Wed+Jun+08+14%253A14%253A46+CEST+2011.jpg
Aurélie Trouvé

Das Eliten Blatt FRANKFURTER RUNDSCHAU berichtet hämish und zynisch über eine IMF Kandidatin.

Obwohl die FR-ONLINE nicht per se ein Heuschrecken-Blatt ist, sind die Journalisten mit dem Gedankengut der Herrscher und Eigentümer eins.

Paris –  

Man könnte die junge Französin leicht unterschätzen, wenn sie im Blumenkleid auf die Bühne steigt, die modische Sonnenbrille in die Haare schiebt und ihr charmantes Starlächeln aufsetzt.

Doch anders als etwa Kinostar Audrey Tautou, die ihr so ähnlich sieht, steigt Aurélie Trouvé nicht die Treppen des Filmfestivals von Cannes hoch. Die 31-jährige Französin nimmt lieber an einem Podiumsgespräch über die weltweite Agrarmisere oder die komplexen Zusammenhänge der Weltwirtschaft teil. Und wenn sie dann über die "Brutalität" des Internationalen Währungsfonds (IWF) zu reden beginnt, verschwindet ihr Lächeln ganz schnell.

Der IWF ist eine Hauptzielscheibe Trouvés. Nur logisch, dass die Agaringenieurin nun dort für den Vorsitz kandidiert, nachdem IWF-Direktor Dominique Strauss-Kahn zurückgetreten ist. Das nötige Rüstzeug bringt die Französin mühelos mit: Die Doktorin der Wirtschaftswissenschaften – ihr Disserationsthema war die europäische Landwirtschaftspolitik – unterrichtet heute an der Hochschule von Dijon Agrarökonomie. Vor fünf Jahren wurde Aurélie zur Ko-Präsidentin des globalisierungskritischen Netzwerks Attac gewählt. Und jetzt will sie die Stimme der "altermondialistes", wie man in Frankreich sagt, bis in das Herz des internationalen Kapitalismus tragen.

Würde sie zur IWF-Chefin gewählt, müsste sie nicht lange überlegen, was zu tun ist. Erste Maßnahme: "Die Austeritätspläne des Währungsfonds stoppen." Die seien ebenso wirkungslos wie ungerecht, da arme Bürger für die Verfehlungen der finanziellen Deregulation die Zeche zahlen müssten. Stattdessen müssten die Gläubigerstaaten zusammen mit den Schuldnern dafür einstehen, da die Schuld – nicht die finanzielle! – auch bei den Industrienationen liege: Deutschland und China drückten die Löhne, die USA beherrsche die Weltfinanz über den Dollar. "Schon Keynes schlug ein mitverantwortliches Schuldenmanagement durch Gläubiger und Schuldnern im Rahmen des IWF vor."

Trouvés Maßnahmen zwei bis fünf: strikte Finanzregulation zur Vermeidung weiterer Krisen; den Einbezug ökologischer Kriterien bei allen IWF-Entscheidungen; Anpassung sozialer Regeln an die Gesetzgebung der fortschrittlichsten Länder.

Trouvé weiß, dass sie keine Chance hat. Sie scheitert schon daran, dass Kandidaturen nur durch andere IWF-Gouverneure lanciert werden können. Trotzdem schlägt ihre "wilde Kandidatur" über Frankreich hinaus Wellen. Dass Aurélie Trouvés Ideen am Washingtoner IWF-Sitz beachtet werden: Diese Chance besteht immerhin.


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Weltweite Stabilität der Finanzmärkte muss Vorrang haben

Die Co-Präsidentin von Attac Frankreich, Aurélie Trouvé, kandidiert für das Amt der Geschäftsführenden Direktorin des Internationalen Währungsfonds IWF. Die 31-jährige Ökonomin und Hochschuldozentin strebt eine grundlegende Neuorientierung des IWF an – hin zu einem internationalen demokratischen Gremium, für das die weltweite Stabilität der Finanzmärkte als öffentliches Gut Vorrang hat vor den Profitinteressen einiger weniger.

Attac Deutschland begrüßt die Kandidatur der französischen Globalisierungskritikerin als starkes Zeichen gegen die bisherige undemokratische, unsoziale und ökonomisch falsche Politik des IWF. Seien es die Länder des globalen Südens, seien es die durch die Finanzkrise in eine Schuldenkrise gerutschten europäischen Staaten: Wenn es darum geht, eine brutale Sparpolitik durchzusetzen, die die Armen ärmer und die Reichen reicher macht, ist der IWF stets vorne dabei. Der Fonds hat nicht nur in den vergangenen Jahrzehnten eine zentrale Rolle bei der Deregulierung der internationalen Finanzmärkte gespielt, sondern nach der jüngsten Finanzkrise auch ihre effektive Re-Regulierung durch Untätigkeit verhindert. Und indem der IWF Entwicklungsländer mit Strukturanpassungsmaßnahmen gezwungen hat, ihre gesamte Landwirtschaft auf den Export auszurichten und für billige Importe zu öffnen, ist er maßgeblich mit verantwortlich für die Vernichtung kleinbäuerlicher Existenzen und zunehmenden Hunger in diesen Ländern.

http://medias.francetv.fr/cpbibl/url_images/2011/06/07/image_69117218.jpg

Aurélie Trouvé hat ihre Bewerbung als IWF-Chefin Anfang des Monats offiziell abgegeben. Alle Kandidaturen müssen durch einen der Gouverneure und Vorstandsmitglieder des IWF präsentiert werden. Attac Frankreich erwartet dabei Fair Play von Christine Lagarde, der derzeitigen IWF-Gouverneurin für Frankreich und selbst Kandidatin für den Chefposten.

Das Programm von Aurélie Trouvé für den IWF-Vositz umfasst unter anderem folgende Punkte:

  • Stopp der Sparpläne und die Einführung einer Finanztransaktionssteuer sowie eine strenge Regulierung des Derivatehandels.
  • Koordinierung der Wirtschaftspolitik auf internationaler Ebene und Ausgleich zwischen Überschuss- und Defizitländern.
  • Entwicklung einer internationalen Währung aus einem Korb der wichtigsten Weltwährungen als Alternative zum Dollar.
  • Die Ausgabe von Sonderziehungsrechten an Länder, die unter den globalen Ungleichgewichten oder unerwarteten wirtschaftlichen Schocks leiden.
  • Demokratisierung des IWF durch den Ausbau des Board of Directors, seine Öffnung für alle Länder der Welt und die Integration des IWF in das UN-System, mit je einer Stimme für jedes der 187 IWF-Mitgliedsländer.

09 Juni 2011

Chomsky in Köln -- im TV 3sat Kulturzeit

War im Fernsehen!!

http://www.3sat.de/page/?source=/kulturzeit/news/154839/index.html

Chomsky vergleicht USA mit Weimarer Republik

Der bekannte amerikanische Intellektuelle Noam Chomsky hat die ökonomische und soziale Lage in den Vereinigten Staaten mit der Situation in der späten Weimarer Republik verglichen. Aus wirtschaftlicher Not entstehe Unmut und Hass auf alle Institutionen, warnte der Linguist und Gesellschaftskritiker am 6. Juni 2011 in Köln.
Chomsky trat an der Kölner Universität die Albertus-Magnus-Professur an. Bis 8. Juni 2011 wird der 83-jährige Professor des renommierten Massachusetts Institute of Technology mehrere Gastvorträge und Seminare in der Domstadt halten. Die Veranstaltungen drehen sich um die beiden zentralen Themen des Wissenschaftlers: Die Frage nach der Grundlage von Sprache und Verstehen sowie die Politik. Denn außerhalb seines Fachgebiets machte sich der Linguist, der als meist zitierter Intellektueller der Gegenwart gilt, vor allem mit seinen pointierten USA-kritischen Aussagen einen Namen. So hatte er nach den Anschlägen des 11. September 2001 gesagt, diese seien die logische Konsequenz des amerikanischen Imperialismus.

In Köln vertrat Chomsky jetzt die Auffassung, die arabischen Demokratiebewegungen seien "sicherlich kein Import aus dem Westen". Im Gegenteil: Amerika und seine Verbündeten hätten alles getan, um die arabischen Diktaturen zu stützen. "Der Westen ist verängstigt über die aktuelle Entwicklung", sagte er.


mp3 audio download datei runterladen audio video mitschnitt aula koeln
ist noch nicht fertig, wird hier veroeffentlicht
Bitte alternative links in KOMMENTAR posten, danke


BND und CIA "haben in der Tat die RAF von Anfang an kontrolliert".

Musste Siegfried Buback sterben, da er dem wahren Terror und den Hintermännern im Staat (BRD & USA) zu nahe kam?

Buback nannte den DDR-Spion Günter Guillaume als einen Gegner seines Vaters. Dieser habe gegen Guillaume ermittelt und „sehr viel gewusst". (Der Zeitpunkt der Enttarnung war dem CIA wichtiger als Buback's Leben) Die Enttarnung Guillaumes sorgte für den Rücktritt des damaligen Bundeskanzlers Willy Brandt. Der Sohn des getöteten Generalbundesanwalts verwies zudem auf eine Akte der Stasi, laut der Verena Becker schon 1972 mit westlichen Geheimdiensten zusammengearbeitet habe. Dadurch ergäben sich Fragen von ungeheurer Wucht, so Buback.

Auch Ina Beckurts, die Witwe von Siemens-Vorstand Karl Heinz Beckurts (geboren 1930, gestorben 1986), vermutet ein Komplott hinter dem Tod ihres Mannes. Sie verlangt eine Intensivierung der Ermittlungen an den sechs ungeklärten Morden, die der RAF zugesprochen werden.

39. Verhandlungstag (26. Mai 2011) 

http://blog.zdf.de/3sat.Kulturtube/02vor-ort/stammheim-verena-becker-prozess/

Michael Bubacks Stammheim-Tagebuch
http://www.3sat.de/page/?source=/kulturzeit/themen/149795/index.html

Die Einsicht in Akten wird Michael Buback teilweise verwehrt. Die Verfassungsschutzakte über die Zusammenarbeit mit Verena Becker wurde Anfang 2008 ganz gesperrt, weil sie das Staatswohl gefährden könnte
http://www.3sat.de/page/?source=/kulturzeit/specials/120651/index.html


BND RAF CIA Agentin Verena Becker


Michael Buback schreibt:

Der Zeuge Jürgen G. sagt aus: Er sah am 4. und 5. April 1977 jeweils den Alfa Romeo, mit dem die Attentäter am 7. April 1977 flüchteten. Er erinnert sich noch heute an das Kennzeichen GER-AM 25. Als dieses Auto einige Tage nach dem Anschlag gefunden worden war, meldete er sich bei der Polizei. Im Präsidium seien ihm am 12. April 1977 Bilder von einem Grillfest gezeigt worden, auf denen er "fast sicher" Knut Folkerts als die einzelne Person im Alfa Romeo erkannt habe, so der Zeuge. Die Person im Auto sei allerdings im Gesicht schmaler gewesen als die Vergleichsperson. Bilder einzelner Tatverdächtiger seien ihm nicht vorgelegt worden, auch nicht bei einer zweiten Vernehmung am 16. April 1977. Mit einer größeren Gruppe von Zeugen war er Mitte Oktober 1977 nach Holland zur Gegenüberstellung mit Folkerts gefahren worden. Es sei keine Wahlgegenüberstellung gewesen. Die Zeugen konnten Folkerts – jeweils einzeln – durch einen Spiegel beobachten. In dem in Holland erstellten Protokoll sagte der Zeuge, er erkenne Folkerts als Fahrer des Alfa Romeo wieder, allerdings bestehe vom Äußeren her ein gewisser Unterschied.

Auf der Hin- und Rückfahrt habe er neben dem Tankstellenpächter gesessen, der kurz vor dem Anschlag zwei Motorradfahrer an seiner Tankstelle – etwa drei Kilometer vom Tatort entfernt – beobachtet hatte. Ich frage den Zeugen, ob er auf der Rückfahrt von Holland mit dem Tankstellenpächter über dessen Fazit aus der Gegenüberstellung gesprochen habe. Ja, antwortet er, das habe er. Der Tankstellenpächter habe ihm gesagt, dass er Knut Folkerts nicht als eine der beiden Personen auf dem Tatmotorrad erkannt habe. Dies stimmt mit dem überein, was der Tankstellenpächter einem anderen Zeugen gesagt haben soll, der auch mit in Holland war, aber es steht im eklatanten Widerspruch zu dem, was der Tankstellenpächter einige Wochen später, am 8. November 1977, der Karlsruher Polizei über den Soziusfahrer auf dem Tatmotorrad zu Protokoll gab: Er sei bezüglich des Soziusfahrers der Überzeugung, dass dieser mit dem ihm gegenübergestellten Knut Folkerts identisch sei – eine Aussage, die möglicherweise erhebliche Folgewirkungen hatte. In der Anklage des Generalbundesanwalts Rebmann gegen Folkerts heißt es zum Tatgeschehen am 7. April 1977, Knut Folkerts habe auf dem Rücksitz des von seinem Komplizen gelenkten Motorrads Marke Suzuki GS 750 Platz genommen.

"Bewegung 2. Juni"

Der zweite Zeuge ist Michael "Bommi" Baumann. Er soll im Oktober 2010 – nach einer Vernehmung in anderer Sache – auf die Frage eines Beamten des Landeskriminalamts Berlin nach Verena Beckers Verstrickung in den Mord an Generalbundesanwalt Buback erklärt haben, Frau Becker habe definitiv die tödlichen Schüsse abgegeben. Weiter soll er gesagt haben, Frau Becker sei schon damals, als sie beide in der "Bewegung 2. Juni" waren, "eiskalt" gewesen. Der Zeuge wundert sich, dass ein LKA-Beamter überhaupt einen solchen Vermerk aufgrund eines ein- bis zweiminütigen "Plausches" angefertigt habe. Er wendet sich nicht gegen die im Vermerk enthaltene Einschätzung "eiskalt", die er für zutreffend hält und damit begründet, dass Verena Becker ihm gegenüber die Idee eines Sprengstoffanschlags in Stuttgart befürwortet habe, bei dem Menschen zu Schaden hätten kommen können. Zur Karlsruher Täterschaft sagt Baumann aber, er könne dies doch gar nicht "definitiv" beurteilen, da er nicht dabei gewesen sei. Er sei allerdings davon überzeugt, dass Verena Becker in Karlsruhe geschossen habe. Er deutet an, dass Personen aus dem Umfeld des "2. Juni", zu denen er noch jetzt Kontakt hat, diese Ansicht teilen. Es sei doch merkwürdig, so der Zeuge, dass, wenn Personen die Karlsruher Tatwaffe bei sich haben, diese nicht wegen des Attentats angeklagt werden. Hier stimme etwas nicht. Auch wundere er sich, dass weder der Verfassungsschutz noch die RAF etwas über den Anschlag sagen.

Michael Baumann erzählt, wie er Verena Becker 1971 kennenlernte: Sie sei damals bei der "Schwarzen Hilfe" aktiv gewesen. Er habe sie vor knapp 40 Jahren zuletzt gesehen. Die Anschläge des "2. Juni" seien jeweils für die Nachtzeit geplant worden, um keine Menschenleben zu gefährden. Der Zeuge räumt ein, an der Bombe mitgebaut zu haben, die andere dann für den Sprengstoffanschlag auf den britischen Yachtclub in Gatow eingesetzt hätten. Durch einen Fehler sei die Bombe nicht nachts detoniert, sondern erst, nachdem sie ein Bootsbauer gefunden und in einen Schraubstock gespannt habe. Dabei wurde der Mann getötet. Baumann sagt, dies sei schlimm für ihn gewesen. Er wollte, dass der Vorfall öffentlich erklärt wird und man sich entschuldigt. Hierfür fand er keine Mehrheit. Daraufhin habe er sich von der Gruppe getrennt und im September 1972 Deutschland verlassen. Als Michael Baumann 1973 kurzzeitig nach Berlin zurück wollte, hätten DDR-Grenzbeamte bei seiner Einreise aus der Tschechoslowakei seinen gefälschten Pass bemerkt. Um nicht an die Westberliner Polizei ausgeliefert zu werden, habe er der Stasi Aussagen über Terroristen gemacht und auch eine kurze Passage über Verena Becker geschrieben. Er sei sechs Wochen lang in der DDR festgehalten und täglich verhört worden. Geld habe er für seine Aussagen nicht bekommen. Er wurde 1981 in London verhaftet und danach zu einer fünfjährigen Haftstrafe verurteilt.


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Michael Baumann weist auf einen wichtigen und klärungsbedürftigen Aspekt hin: Es wundere ihn, dass sich Verena Becker an den Verfassungsschutz gewandt habe. Wenn ein Inhaftierter Aussagen machen und Vergünstigungen erhalten wolle, sei die Staatsanwaltschaft der logische Ansprechpartner, nicht der Verfassungsschutz. Dass Verena Becker nicht den Weg zur Staatsanwaltschaft gewählt habe, deute darauf hin, dass sie bereits zuvor Kontakt zum Verfassungsschutz hatte oder sogar dessen Mitarbeiterin gewesen sei. Verfassungsschützer kämen nicht einfach so, sagt er. Warum das niemand begreife, fragt er in der Verhandlung. Der Verfassungsschutz sei näher bei ihnen gewesen als sie gedacht hätten, meint Michael Baumann im Rückblick. Er erinnert an Besuche des "ominösen Herrn Grünhagen" bei den Inhaftierten. In einem Interview hatte Baumann gesagt, er könne sich vorstellen, dass Verena Becker bereits während ihrer ersten Haft, also vor Februar 1975, "umgedreht" worden sei. Die Stasi habe über die Kontakte des Verfassungsschutzes zu den in Westberlin inhaftierten Terroristen genau Bescheid gewusst. Diese Bemerkung erinnert mich daran, dass die Verfahrensbeteiligten seit Monaten darauf warten, dass die bei Erich Mielke beschlagnahmten Akten über RAF-Angehörige dem Gericht vorgelegt werden. Darunter sollen allein 17 Akten sein, die Verena Becker betreffen.

Es erstaune und enttäusche ihn, sagt Michael Baumann, dass Verena Becker von der "Bewegung 2. Juni" zur RAF übergewechselt sei, nachdem Mitglieder des "2. Juni" sie durch die Entführung von Peter Lorenz freigepresst und dabei ihr eigenes Leben riskiert  hatten. Ein Grund für ihren Wechsel könne gewesen sein, dass sie bei der RAF die Chance sah, in die Führungsebene aufzusteigen.

Der Zeuge erwähnt noch, er habe sich mehrfach mit Wolfgang Pfaff getroffen, der Bundesanwalt in Karlsruhe war, bevor er Präsident des Brandenburgischen Verfassungsschutzes wurde. Das letzte dieser Treffen liege etwa 15 Jahre zurück.

Die RAF und der Geheimdienst

Rechtsanwalt Ulrich Endres fragt den Zeugen, ob ihm von RAF-Seite gedroht worden sei, wenn er jetzt Aussagen mache. Michael Baumann antwortet: "Die hassen mich sowieso." Ihm sei zu Ohren gekommen, dass man es nicht möchte, dass weiter nachgebohrt wird, ob jemand mit dem Verfassungsschutz zusammengearbeitet habe. Das scheint mir nur zu gut verständlich. Ein Zusammenwirken von RAF-Terroristen mit dem Geheimdienst ist für beide Seiten kein Thema, über das man gerne spricht, Für die RAF dürfte das Thema besonders unangenehm sein, eine Art "Ursünde", wenn Terroristen mit dem Geheimdienst des Staates zusammengearbeitet haben, den sie nach außen hin als "Schweinestaat" bezeichnet und angeblich bekämpft haben.

Die Sache mit dem Verfassungsschutz interessiere ihn auch persönlich, sagt Michael Baumann. Es sei doch merkwürdig, dass ein Staatsdiener -  in dem Fall Peter Urbach – Waffen verteilt und bei Aktionen mitgemacht habe, wenn andererseits Mitglieder des "2. Juni" für dieselben Sachen in den Knast gehen.


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Michael Buback

Als sein Vater, Generalbundesanwalt Siegfried Buback, am 7. April 1977 in Karlsruhe von der RAF getötet wurde, war Michael Buback 32 Jahre alt. Im Rahmen der Diskussion über die vorzeitige Begnadigung Christian Klars im Jahre 2007 war Buback häufiger Gast in Fernseh-Diskussionsrunden und verfasste mehrere Artikel über das Thema RAF. Am 17. April 2007 veröffentlichte er einen Artikel in der Süddeutschen Zeitung, in dem er schrieb, dass sich bei ihm das ehemalige RAF-Mitglied Peter-Jürgen Boock gemeldet habe. Dieser habe ihm glaubhaft versichert, dass weder Christian Klar noch Knut Folkerts oder Günter Sonnenberg die Schützen gewesen seien. Bereits 2001 gab sich nach einem Aufeinandertreffen Bubacks und Jürgen Trittins in der Talkshow Sabine Christiansen der Autor des Textes „Buback – Ein Nachruf", der bislang nur als Göttinger Mescalero bekannt war, zu erkennen. Die Ergebnisse eigener Ermittlungen zum Mord an seinem Vater veröffentlichte er 2008 in dem Buch Der zweite Tod meines Vaters. Eine erweiterte Ausgabe erscheint im Oktober 2009.


Siegfried Buback wurde bewusst vom BND gesteuert ermordet weil er als Anklage gegen irgendwen erhob oder seine Nase in etwas zu tief reinsteckte---- Was war das nochmal (Bitte im kommentar hinterlassen!)

http://info.kopp-verlag.de/data/image/Udo_Schulze/2010-07/RAFschweiz/Fahndungsplakat2.jpg

Auch Annelie Becker ist den "Klausens" zugeordnet, wiewohl für sie eine klare Registriernummer und ein Deckname nicht auffindbar sind. Ihre ältere Schwester Verena stellt sich derzeitig gegenüber dem Gericht in Stuttgart-Stammheim dem Verdacht, aktiv an dem Mord des Generalbundesanwaltes Siegfried Buback von 1977 beteiligt gewesen zu sein und Kontakte mit Geheimdiensten gehabt zu haben.

Laut Stasiakten war auch Schwester Annelie im Terrorismus aktiv, seit 1973 als 19-Jährige. In einem Kassiber von Ende 1975 wird der Stasi eine führende Rolle Annelies in der sogenannten "Haag-Mayer-Bande" deutlich. 1976 wurde sie in der BRD zur Festnahme ausgeschrieben.

Erwähnt werden interessanterweise auch "Observationen der (Annelie - R.I.) B. durch Westberliner Kriminalpolizei im Rahmen der Klärung des Mordanschlages auf den Generalbundesanwalt Buback" am 8.4.1977. Im Mai 1977 war auch sie nach Erkenntnissen der schwedischen Polizei an der Vorbereitung der dann verhinderten Entführung einer Ministerin dabei. Kurz danach, im Juni desselben Jahres sei sie über die Grenzkontrollstelle Herleshausen in die DDR eingereist. Am 4. März 1981 war sie bei der Besetzung des "Spiegel", am 21. März desselben Jahres bei der Besetzung des Schauspielhauses Frankfurt dabei. Bis 1983 unternahm sie viele Reisen in die DDR, zu Verwandten, wie es heißt. Ein Dossier der Abteilung XXII sieht Bedarf, den "Charakter" der "umfangreichen Verbindungen" von Mutter und Geschwistern in die DDR "zu klären".

Auch Annelie Becker war ab 1984, genau seit dem 19.11., unauffindbar. Ein Haftbefehl besteht gegen sie seit Ende desselben Jahres.


TP schreibt

Der Stasi-Bericht aus dem Bereich der Aufklärung vermutet ihre Beteiligung an dem Sprengstoffanschlag auf die NATO-Schule in Oberammergau im Dezember 1985 und an der Ermordung des Industriellen Ernst Zimmermann im Februar 1985. Das sind nicht gerade geringfügige Verdächtigungen. Stasi-Akten weisen in der Regel eine sehr präzise Aufklärung auf.

Als ihre Schwester Verena bereits 9 Jahre im Gefängnis sitzt, nehmen sie Zielfahnder des BKA am 13.1.1986 in Hannover-Linden schließlich fest. Ihr Pass ist gefälscht. In Zeitungsartikeln, die man auch zwischen den Stasiakten findet, konnte man einen Tag darauf lesen: "Widerstandslos ließ sich Annelie Becker abführen. Die 31jährige war unbewaffnet - sie war die erste Frau aus den Reihen der RAF, die bei der Festnahme keine Waffe bei sich trug."

Kurz nach der Festnahme dementiert Alexander Prechtel, Pressesprecher von Siegfried Bubacks Nachfolger Kurt Rebmann und späterer Generalbundesanwalt, "entschieden" ihre Beteiligung an jüngsten Terroranschlägen. Auch über Annelie Becker sprachen seinerzeit die deutschen Zeitungen ("Nach Verhaftung von Terroristin Becker. Heiße Spur zum RAF-Kern"). Was nach der Verhaftung aus ihr geworden ist, wissen wir nicht. Ihr Name in den Akten ist durch die Sachbearbeiter der BStU gar meist geschwärzt. Wohl lebt sie heute mit Schwester Verena zusammen, doch ist sie so gut wie vergessen. Als ob unsichtbare Hände ihre Spur bis hinein in die Stasi-Akten verwischen sollten.

http://www.heise.de/tp/artikel/33/33604/33604_1.jpg

Verena Becker hatte bei ihrer Verhaftung am 3.5.1977 200 Ostmark in ihrer Hosentasche. So hält es das Gerichtsurteil gegen sie fest. Schon vor einem Jahr wurde nach Durchsicht von Stasi-Akten vom 2.2.1978 veröffentlicht, dass Verena Becker nach "zuverlässiger" Quelle von "westdeutschen Abwehrorganen" bereits seit 1972 kontrolliert wird: "Diese Informationen wurden durch Mitteilungen der HVA von 1973 und 1976 bestätigt." Akten aus dem Jahr 1979 führen vier verschiedene Decknamen für sie auf.

Dort lesen wir auch, dass nach "Angaben von Becker und Sonnenberg" die beiden am Tag ihrer Verhaftung eigentlich anderes vorhatten. Im Regierungsbezirk Unterfranken hatten sie -laut Stasiakten - eine Verabredung. Und dies mit niemand Geringerem als Carlos, Rolf Heissler, Christian Klar, Hans-Joachim Klein, Jörg Lang, Gabriele Rollnick, Inge Siepmann und Inge Viett, also hochkarätigen Bombenleuten des deutschen Terrorismus. Beunruhigend ist, wem Becker und Sonnenberg eigentlich diese höchst vertrauliche Mitteilung über ein mit Sicherheit sehr geheimes Treffen machten? Muss der Adressat dieser Mitteilung nicht ein enger Vertrauter sein? Ein Vertrauter aus einem Geheimdienst?

Eine weitere Akte bestätigt, wenn nicht eine eindeutig verpflichtende Agententätigkeit oder einen direkten Stasi-Kontakt, so aber doch zu mindestens ein deutliches frühes Interesse der Stasi an Verena Becker. Die ordnete der jungen Militanten im Jahr 1969 die Registriernummer XV/2928/69 zu. Klar ist jedenfalls, dass Verena Becker von Anfang an schon bei den Vororganisationen der "Bewegung 2. Juni" eine deutliche, die Militanz vorantreibende Rolle spielte. Wie ein infiltrierter Agent Provocateur.


30. Oktober 2007
Michael Buback: "Mein Vater war Geheimdienst im Weg"
Bei einer Veranstaltung zum 30. Jahrestag des Deutschen Herbstes sollte es in Bad Boll eigentlich um die Angehörigen der Opfer gehen. Doch dann holte Michael Buback, Sohn des RAF-Opfer Siegfried Buback, aus und beschuldigte die Geheimdienste, Mitschuld am Tod seines Vater zu sein....

...Buback droht mit Strafanzeige
Buback legte bei seiner Vermutung nach, dass der deutsche Geheimdienst in den Mord an seinem Vater verwickelt sein könnte. Auch die Witwe des 1986 ermordeten Siemens-Vorstands Karl Heinz Beckurts, äußerte unter der Hand erstmals einen ähnlichen Verdacht, den sie aber nicht genauer ausführen wollte.


Warum soll die Mordakte Buback geheim bleiben?

Wer die Geschichte der RAF nicht durch die Brille von Spiegelchefredakteur Stefan Aust anschaut, stellt fest, dass Agents Provocateurs in dieser Gruppe eine Schlüsselrolle spielen. Wer die Strategie der Spannung kennt, der versteht, dass höchste politische Kreise in der NATO selbst ein großes Interesse an der Eskalation von Gewalt hatten, für deren Opfer sie politische Gegner verantwortlich machen konnten, weil sie politische Gegner so nachhaltig diskreditieren konnten und vor deren Hintergrund sie eine ständige Verschärfung von Überwachungsgesetzen rechtfertigen konnten.

Mit den Anti-Terror-Gesetzen wurde es möglich, schwere Straftaten unaufgeklärt zu lassen, mit einem rechtsstaatlich aussehenden Prozedere der Öffentlichkeit durch das Einsperren irgendwelcher Menschen Sühne und Gerechtigkeit vorzugaukeln und die wirklichen Mörder ungestraft entkommen zu lassen. Das sind Voraussetzungen, auf denen False-Flag-Terror gedeihen kann.

Das Bundesamt für Verfassungsschutz und sein oberster Dienstherr Wolfgang Schäuble hätten den Verdacht, dass für den Mord an Generalbundesanwalt Siegfried Buback der Verfassungsschutz selbst mittels seiner mutmaßlichen Agentin Verena Becker verantwortlich ist, nun entkräften können, in dem sie die Akten des Verfassungsschutzes offen gelegt hätten.

Gründe dafür, dass das Bekanntwerden des Inhalts dieser Akten dem Wohl des Bundes oder eines deutschen Landes Nachteile bereiten würde, so wie es vom Gesetz im Falle der Sperrerklärung gefordert wird, sind nicht ersichtlich. Die RAF gibt es nicht mehr und Terroranschläge der RAF sind sicherlich im Falle der Aufklärung des Mordes an Siegfreid Buback nicht zu erwarten.

Das Bundesinnenministerum teilt jedoch folgendes mit:

    "Nach sorgfältiger Prüfung und Abwägung aller Interessen hat sich das Bundesministerium des Innern entschieden, eine Sperrerklärung gemäß Paragraf 96 StPO abzugeben"

Genausogut hätte Wolfgang Schäuble erklären können, dass das Bundesamt für Verfassungsschutz in den Mord an Generalbundesanwalt Siegfried Buback verstrickt ist. Das pfeifen jedoch die Spatzen ohnehin schon von den Dächern und so verwundert es auf den ersten Blick, dass das geheim gehalten werden soll. Strafrechtlich wird dabei sicher nichts gegen verantwortliche Politiker und Bürokraten herauskommen, denn der Mord lässt sich gut als Unfall darstellen. Was aber mag dann der Grund dafür sein, dass Wolfgang Schäuble die Umstände des Mordes geheim hält und so Spekulationen und Spott breiten Raum gibt?

Vielleicht möchte Wolfgang Schäuble einfach nur keinen Präzedenzfall für die Akteneinsicht schaffen. Denn während beim Mord an Siegfried Buback auch eine unbeabsichtigte Mittäterschaft des Verfassungsschutzes plausibel erscheint, erscheint eine unbeabsichtigte Tötung bei einem anderen wichtigen Vorkommnis in der Geschichte des deutschen Terrorismus Akten nicht plausibel. In der Todesnacht von Stammheim, zu der auch Akten zurückgehalten werden, deutet einiges darauf hin, dass es sich dabei um gezielten Mord handelt, der von höchsten politischen Stellen angeordnet wurde. Wenn das aus Akten des Bundesverfassungsschutzes hervorgehen sollte, dann würde das bedeuten, dass ehemalige Regierungsmitglieder und ihre sicherlich heute in besten Positionen sitzenden Mitglieder sich wegen Mordes an den Häftlingen vor Gericht verantworten müssten.

Dass die Regierung daran kein Interesse hat, erscheint nachvollziehbar.

Otto Schily : "RAF Terror war von der CIA inszeniert"
Video:
http://www.youtube.com/watch?v=m30vYCjviUY

Die Journalistin Regine Igel hat für ihr Buch Terrorjahre. Die dunkle Seite der CIA in Italien italienische Justizakten gesichtet und Interviews mit Richtern und Staatsanwälten geführt. Sie vertritt die Auffassung, dass die RAF schon früher als von Wisnewski behauptet von Geheimdiensten unterwandert und instrumentalisiert worden sei, was im Fall der italienischen Roten Brigaden bewiesen sei.[12] Dies stützt sie unter anderem auf Ermittlungsergebnisse der italienischen Justiz, die auf eine Zusammenarbeit der beiden Gruppen bei der Entführung von Aldo Moro schließen lassen. An der Entführung waren laut der Untersuchungskommission Terrorismus und Massaker des italienischen Senats und Erkenntnissen der italienischen Justiz mit hoher Wahrscheinlichkeit auch Geheimdienste beteiligt.[12][13] Die Tatsache, dass die Zusammenhänge zwischen der RAF und Geheimdiensten in Deutschland praktisch unbekannt seien und nie offiziell untersucht wurden, begründete Igel mit der gesetzlich festgelegten Weisungsgebundenheit der deutschen Staatsanwälte durch die Politik. Anders als in Italien würde auf diese Weise die Untersuchung der Verwicklung staatlicher Stellen in den Terrorismus blockiert.[12][14]

Die für die Morde an Ernst Zimmermann, Karl Heinz Beckurts, Gerold von Braunmühl, Alfred Herrhausen und Detlev Karsten Rohwedder verantwortlichen Täter wurden bis heute nicht zweifelsfrei identifiziert. Die einzigen in diesem Zusammenhang genannten Personen, Horst Ludwig Meyer und Wolfgang Grams, starben bei Verhaftungsversuchen.

30.11.2009
Herrhausen-Attentat
Zwanzig Jahre danach werden manche Fragen und Spuren immer unbequemer

...Das Rätsel um die Sprengladung: Erstmals kam am 30. November 1989 im hessischen Oberursel/Taunus bei dem Angriff auf die Wagenkolonne des Bankers ein Sprengsatz zur Verwendung, der von hochqualifizierten Spezialisten hergestellt worden sein musste. Nach Angaben des BKA wurde die Sprengladung mittels eines unterirdisch verlaufenden Kabels und einer Lichtschranke, die vom Spiegel eines auf der anderen Straßenseite abgestellten Fahrrades reflektiert wurde, gezündet. Zahlreiche Experten sind sich sicher: Die Bombe konnte nicht allein aus den Händen der deutschen Stadtguerilla stammen. Dabei müssen zumindest im Hintergrund Fachleute eines Militärs oder Geheimdienstes unterstützend tätig gewesen sein. Dort ist auch das dritte Rätsel um den Herrhausen-Anschlag angesiedelt, die Herkunft des Bekennerschreibens......

.....Rätselhaft bleiben auch bis heute die ominösen Sicherheitsleute: Entgegen der landläufigen Vorstellung, die Personenschützer Herrhausens seien BKA-Beamte oder andere Polizisten gewesen, soll es sich bei ihnen jedoch um Angehörige des Werkschutzes der Deutschen Bank gehandelt haben, da Herrhausen kein öffentliches Amt bekleidete und somit nicht von staatlichen Organen geschützt werden konnte. Bis heute wirft die Tatsache, dass das Fahrzeug der Personenschützer zwar vor dem Wagen Herrhausens die Lichtschranke passierte, aber nicht den Zünder der Sprengladung auslöste, drängende Fragen auf. Warum die Männer nach der Explosion Minuten warteten, bis sie zum völlig zerfetzten Herrhausen-Auto liefen, ebenfalls. Und noch mysteriöser erscheint das sich in Kreisen polizeilicher Sondereinheiten hartnäckig haltende Gerücht, wonach einer der Personenschützer kurz nach dem Attentat auf fragwürdige Art und Weise aus dem Leben schied.....
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/31/31612/1.html

Und schließlich kam die Sprache auf Alfred Herrhausen. Edgar Most nahm auch hier kein Blatt vor den Mund, wohlwissend, daß die Morde an Herrhausen und Rohwedder die Chance auf eine erfolgreiche Wiedervereinigung vereitelt hatten: "Herrhausen wollte in New York eine Rede halten, wo er u.a. die Entschuldung Osteuropas gefordert hätte. Hier liegt das Motiv für seine Ermordung". Unter dieser Prämisse wird die These von der RAF als Mordkommando unglaubwürdig. Wer aber soll es dann gewesen sein? Most wies darauf hin, daß die "Geheimdienste eine Welt für sich sind, und in diesem Milieu werden solche Morde geplant".
Quelle: http://www.solidaritaet.com/neuesol/2005/8/most.htm
oder da:
http://www.arbeiterfotografie.com/politische-morde/index-1989-11-30-alfred-herrhausen.html
bzw. da: http://www.juergen-elsaesser.de/de/artikel/template_artikel.php?nr=822


07 Juni 2011

ANMERKUNGEN ZUM TOD VON BIN LADEN



Von Noam Chomsky

Es wird immer klarer, daß diese Operation eine geplante Ermordung war, die mehrfach die elementarsten Grundsätze internationalen Rechts verletzt. Anscheinend hat es keinen Versuch gegeben, das unbewaffnete Opfer zu verhaften, wie man es 80 Elitesoldaten eigentlich zutrauen sollte, die auf keinerlei Widerstand stießen, außer – nach eigenen Angaben – von seiner Frau, die sich ihnen entgegenwarf.
 
In Gesellschaften, die wenigstens etwas Achtung vor Gesetzen haben, werden Verdächtige festgenommen und vor ein unabhängiges Gericht gestellt. Ich betone „Verdächtige". Im April 2002 informierte Robert Mueller, Chef des FBI; die Presse darüber, dass das FBI nach den umfangreichsten Ermittlungen seiner Geschichte lediglich „glaube", der Plan sei in Afghanistan ausgeheckt und entwickelt worden, obwohl er von Deutschland und den Vereinigten Arabischen Emiraten aus durchgeführt wurde. Was sie im April 2002 nur glauben konnten, konnten sie offensichtlich 8 Monate vorher nicht wissen. Damals wies Washington verführerische Angebote der Taliban zurück (wie ernstgemeint diese waren, wissen wir nicht, da sie sofort zurückgewiesen wurden), Bin Laden auszuliefern, wenn ihnen Beweise vorgelegt würden, die Washington, wie wir bald erfahren sollten, nicht besaß. Also hat Obama einfach gelogen, als er bei seiner Amtseinführung sagte, daß „wir sehr schnell mitkriegten, daß die Anschläge vom 11.9. von Al Qaida ausgeführt wurden."
 
Seitdem wurde nichts Ernstzunehmendes mehr vorgelegt. Es wird viel über Bin Ladens "Geständnis" geredet, aber das ähnelt wohl eher meinem Geständnis, den Boston Marathon gewonnen zu haben. Er gab mit etwas an, das er für eine große Leistung hielt.
 
Es wird in den Medien auch viel über den Ärger Washingtons diskutiert und zwar darüber, daß Pakistan Bin Laden nicht ausgeliefert hat, obwohl Teile des Militär- und Sicherheitsapparates von seiner Anwesenheit in Abbottabad gewußt haben müßten. Über den Ärger der Pakistani, daß die USA ihre Territorial- und Souveränitätsrechte verletzten, um einen politischen Mord zu begehen, wird weniger geschrieben. In Pakistan gibt es bereits starke antiamerikanische Gefühle, und diese Ereignisse werden sicher nicht dazu beitragen, diese Gefühle zu besänftigen. Die Entscheidung, die Leiche ins Meer zu werfen, provoziert jetzt schon, wie zu erwarten, sowohl Wut als auch Misstrauen in großen Teilen der muslimischen Welt.
 
Wir könnten uns ja mal fragen, wie wir reagieren würden, wenn irakische Kommandoeinheiten auf George W. Bushs Besitz landen, ihn ermorden und seine Leiche im Atlantik entsorgen würden. Unbestreitbar sind die Verbrechen, die er begangen hat, wesentlich schlimmer als Bin Ladens, und er ist nicht "Verdächtiger" sondern unbestreitbar der "Entscheidungsträger", der den Befehl gab für „das größte internationale Verbrechen, das sich von anderen Kriegsverbrechen nur dadurch unterscheidet, dass es das gesamte Böse in sich trägt" (um das Nürnberger Tribunal zu zitieren), für das die kriminellen Nazis gehängt wurden: die hunderttausenden Toten, die Millionen Flüchtlinge, die Zerstörung großer Teile des Landes und den erbitterten Konfessionskrieg, der über die ganze Region verbreitet wurde.
 
Es gibt sicherlich mehr über den "Cuban Airline Bomber" Orlando Bosch zu sagen, der übrigens kürzlich friedlich in Florida verschied, insbesondere über seine Bezugnahme auf die "Bush-Doktrin", dass Gesellschaften oder Staaten, die Terroristen beherbergen, genauso schuldig seien wie diese selbst und entsprechend zu behandeln seien. Niemand schien bemerkt zu haben, dass Bush damit zur Invasion und Zerstörung der USA aufrief und zur Ermordung ihres kriminellen Präsidenten.
 
Dasselbe gilt für den Namen "Operation Geronimo". Die imperialistische Haltung ist in der westlichen Gesellschaft so tief verankert, dass überhaupt nicht wahrgenommen wird, dass Bin Laden dadurch glorifiziert wird, dass er mit dem heldenhaften Widerstand gegen völkermordende Eindringlinge identifiziert wird. So wie wir unsere Mordwaffen nach den Opfern unserer Verbrechen nennen: Apache, Tomahawk,… Als ob die Luftwaffe ihre Flugzeuge "Jude" oder "Zigeuner" genannt hätte.
 
Es gäbe noch viel mehr zu sagen, aber schon einfachste und offensichtlichste Tatsachen sollten uns zum Nachdenken bringen.